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E-Auto fahren und dabei Geld verdienen? Das geht seit Anfang 2022. Möglich macht das die Treibhausgasminderungsquote, kurz: THG-Quote. Damit können Fahrer von E-Autos die eingesparten CO2-Emissionen zu Geld machen. Wie genau das funktioniert, wie E-Autofahrer die THG-Quote beantragen können und wie sich die Prämie 2025 entwickelt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist die THG-Quote?
THG steht für Treibhausgasminderung – und damit ist der Zweck der THG-Quote bereits beschrieben: Sie ist eine Maßnahme, um den CO2-Ausstoß zu senken. Seit Anfang 2022 kann jeder E-Auto-Fahrer sein eingespartes CO2 „verkaufen“ und damit Geld verdienen.
Hintergrund ist dieser: Mineralölunternehmen wird eine Quote für die Einsparung von Treibhausgasen auferlegt. Halten sie diese nicht ein, müssen sie eine Strafe zahlen. Um diese zu umgehen, können Unternehmen, die diese Quote nicht einhalten, CO2-Einsparungen „kaufen.“ Da die Mineralölkonzerne diese Kosten auf ihre Preise aufschlagen, werden Benzin und Diesel teurer. So sollen Privatleute und Unternehmen dazu gebracht werden, auf saubere Antriebe umzusteigen.
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Für welche Elektrofahrzeuge gilt die THG-Quote?
Von der THG-Quote können alle Halter dieser Fahrzeuge profitieren:
- Reine Elektroautos (Plug-in-Hybride werden nicht berücksichtigt)
- E-Transporter, E-Lkw und E-Busse
- Elektrisch betriebene Leichtkrafträder und E-Motorräder (sofern für sie eine Zulassungsbescheinigung I vorliegt und sie schneller als 45 km/h fahren)
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Fahrzeuge privat oder gewerblich genutzt werden. Für gebrauchte Elektroautos gilt: Wurde im laufenden Jahr bereits eine THG-Prämie in Anspruch genommen, kann erst im nächsten Jahr erneut teilgenommen werden. Auch Leasing-Fahrzeuge werden berücksichtigt, wenn der Fahrer im Fahrzeugschein steht.
THG-Quote verkaufen: Wann muss man sich anmelden?
Die Beantragung der THG-Quote erfolgt jedes Jahr aufs Neue. Die Frist zur Einreichung wurde jedoch im letzten Jahr angepasst: War es 2022 noch bis ins Folgejahr (bis Ende Februar) möglich, Anträge für den THG-Quotenhandel beim Umweltbundesamt einzureichen, endete der Termin für 2024 am 15. November. Beim Vermittler hatte man als E-Auto-Nutzer Zeit, den Antrag hingegen bis Ende Oktober zu stellen. Im Jahr 2025 endet die Frist bei den meisten Anbietern am 07. November. Beim Umweltbundesamt müssen Anträge bis zum 15. November eingereicht sein.
Alle, die am THG-Quotenhandel teilnehmen wollen, sollten sich daher optimalerweise bis Ende September einen Dienstleister suchen. Die THG-Quote wird dann einmal im Jahr errechnet. Wird ein E-Auto verkauft und wurde die THG-Quote im laufenden Jahr bereits beansprucht, muss der Käufer bis zum nächsten Jahr warten, um die THG-Prämie kassieren zu können.
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Wie gestaltet sich die Preisentwicklung der THG-Quote 2025?
Bestimmt wird die Höhe der THG-Quote durch das Angebot und die Nachfrage am Markt. Diese hängen wiederum von Faktoren wie der Marktentwicklung, politischen Regulierungen, der Anzahl der zugelassenen E-Fahrzeuge oder auch der Verfügbarkeit an Emissionseinsparungen ab. Aus diesen Gründen schwankt die THG-Quote und sank 2024 auf ein Rekordtief. Alle E-Autofahrer, die sich für die THG-Prämie interessieren, können 2025 aufatmen. Durch einen verbesserten Strommix (CO₂-Einsparung von Elektrofahrzeugen der Klasse M1 klettert die Prämie auf 746 Kilo pro E-Auto. Eine Steigerung von 19,36 Prozent gegenüber dem Vorjahr) sowie die Erhöhung der Quotenverpflichtung für Unternehmen (gesetzliche Verpflichtung zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen) steigt von 9,35 Prozent auf 10,6 Prozent und regulatorische Anpassungen der Regierung, wird in diesem Jahr ein erneuter Anstieg der THG-Prämie erwartet. Viele Anbieter gehen bei den Auszahlungen von Beträgen bis zu 379 Euro aus.
THG-Quote für Elektroautos beantragen: So funktioniert es
Wer mit seinem Elektrofahrzeug am THG-Quotenhandel teilnehmen will, muss sich bei einem entsprechenden Dienstleister anmelden, der den Verkauf abwickelt. Direkten Kontakt zwischen Verbrauchern und Mineralölkonzernen gibt es nicht. Ist ein Anbieter ausgewählt, muss man diesem eine Kopie des Fahrzeugscheins übermitteln, um nachzuweisen, dass man Halter eines E-Fahrzeugs ist. Bei den meisten Anbietern erfolgen die Anmeldung und der Upload des Fahrzeugscheins in wenigen Schritten bequem über ein Online-Portal.
Den Fahrzeugschein müssen alle, die die THG-Quote erhalten wollen, jährlich neu einreichen. Andere Nachweise, zum Beispiel über gefahrene Kilometer, sind nicht notwendig.
So funktioniert die Auszahlung der THG-Quote
Die Dienstleister lassen die Anträge durch das Umweltbundesamt prüfen und zertifizieren. Danach verkaufen sie die Zertifikate gesammelt an interessierte Konzerne weiter. Von den Erlösen ziehen die Anbieter eine Provision ab und zahlen den Rest an ihre Kunden aus. Die Auszahlung erfolgt jährlich.
Berechnet wird die THG-Quote ebenfalls jährlich durch das Umweltbundesamt. Dazu schätzt es den durchschnittlichen Stromverbrauch eines E-Autos und berechnet die durchschnittliche CO2-Einsparung.
Wann genau die Prämie ausgezahlt wird, kommt auf den jeweiligen Anbieter an. Manche bezahlen bereits kurz nach der Anmeldung, andere erst einige Monate später. Im Jahr der Einführung, also 2022, konnten E-Autofahrer noch mit einer jährlichen Auszahlung zwischen 250 und 375 Euro rechnen. Doch heute, zwei Jahre später, ist die Höhe der Auszahlungen auf ein eher zweistelliges Niveau gesunken.
Bei der Wahl der Anbieter sollten Interessenten darauf achten, dass in den AGB eine Auszahlungsgarantie angegeben ist. Laut ADAC fehlt diese oftmals, sodass Anbieter nicht verpflichtet sind, die THG-Quote in der beworbenen Höhe auszuzahlen. Außerdem behalten sich manche Anbieter laut ADAC sogar das Recht vor, die übertragene THG-Quote gar nicht zu verkaufen.
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THG-Quote E-Auto: Den richtigen Anbieter finden
Mittlerweile gibt es unzählige Anbieter, bei denen sich E-Autofahrer für den THG-Quotenhandel registrieren können. Diese Punkte sollte man bei der Wahl beachten:
- Der Anbieter sollte die Auszahlung einer Mindestsumme in den AGB zusichern.
- Manche Anbieter zahlen eine Prämie für das Werben von Freunden aus. Dadurch können E-Autofahrer zusätzlich profitieren.
- Bei einigen Anbietern gibt es die Möglichkeit, die Prämie in nachhaltige Projekte zu investieren oder zu spenden, anstatt sie sich ausbezahlen zu lassen.
- Einige Anbieter bieten zwei Optionen der Auszahlung an: Entweder, es wird ein fixer Betrag für einen bestimmten Zeitraum garantiert, egal wie hoch die Quotenpreise sind – oder es gibt eine Flex-Option, wodurch höhere Prämien ausbezahlt werden, wenn die Quotenpreise steigen. Entscheiden sich Verbraucher für die zweite Option, besteht allerdings auch die Gefahr, dass sie bei sinkenden Preisen weniger Geld erhalten.
- Bekannte Anbieter für den THG-Quotenhandel sind beispielsweise Emobia, The Mobility House, Maingau Energie, Juicify, Elektrovorteil oder Think Mobility.
THG-Quote für Elektromobilität und die Steuer: Das ist zu beachten
Selbstständige, die die THG-Prämie für Firmenfahrzeuge erhalten, müssen diese als Betriebseinnahmen versteuern.
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