Für viele ist es einer der größten Anreize für die Anschaffung eines Wohnmobils: Alles an Bord haben und unabhängig von Restaurants, Hotels und Co. sich selbst versorgen. Richtig bequem geht das aber nur dann, wenn das Wohnmobil gut ausgerüstet ist und die nötigen Anschlüsse vorhanden sind und einwandfrei arbeiten. Wie funktioniert die Strom- und Wasserversorgung im Wohnmobil eigentlich genau, und was ist dabei zu beachten?
Welche Wohnmobil-Anschlüsse braucht man?
Die primäre Stromversorgung, beispielsweise auf Campingplätzen, erfolgt meistens über einen regulären Stromanschluss vor Ort sowie durch eine oder mehrere weitere Autobatterien. Über das 12V-Stromnetz kann vor allem während der Fahrt der Innenraum beleuchtet und andere Dinge betrieben werden, die wenig Strom benötigen.
Auf dem Campingplatz wird dieses System beim Anschluss an den Landstrom wieder aufgeladen. Nicht auf jedem Campingplatz gibt es jedoch auch einen Stromanschluss. Dies sollten Sie unbedingt vorher überprüfen, falls Sie darauf angewiesen sind.
Für alle Dinge, die mehr Energie benötigen – etwa Küchengeräte, wie Kühlschrank und Mikrowelle, aber auch die Heizung und Klimaanlage – wird üblicherweise Gas verwendet.
Anstelle von Gas können Sie übrigens auch einen Stromgenerator mitführen oder auf alternative Energiequellen, wie Solarpanels oder eine Brennstoffzelle, zurückgreifen. Auch darüber können Sie die Batterien wieder aufladen. Verfügt der Campingplatz über den entsprechenden Stromanschluss, können Sie diese Geräte alternativ über „normalen“ Strom betreiben.
Um Landstrom auf dem Campingplatz zu nutzen, benötigen Sie ein spezielles Stromkabel. Welche Kabel dafür zu verwenden sind, ist gesetzlich geregelt. Achten Sie darum darauf, dass Ihr Kabel blaue CEE-Anschlüsse hat und mindestens die Norm HO7RN-F 3G 2.5 qmm erfüllt. Zudem darf es nicht länger als 25 Meter sein.
Von 12V auf 230V: Wechselrichter anschließen
Wenn Sie in Ihrem Wohnmobil 220V-betriebene Geräte auch dann nutzen möchten, wenn Sie gerade nicht auf dem Campingplatz stehen, benötigen Sie einen Wechselrichter. Das gilt zum Beispiel für Laptops oder Akkuladegeräte von Fotoapparaten. Hier gibt es oft noch keine befriedigenden Lösungen, diese über einen 12V-Anschluss aufzuladen.
Ein Wechselrichter wandelt, umgangssprachlich gesagt, den 12V-Strom aus der Batterie in 230V-Strom um. Kann man aber nun einfach unbegrenzt sein Notebook nutzen? Leider nein.
Zunächst einmal ist Strom aus dem Wechselregler nie so gut wie der aus der „echten“ Steckdose. Damit dieser Strom dem „richtigen“ 220V-Strom möglichst ähnlich ist, müssen Sie einen reinen Sinus-Spannungswandler erwerben. Gerade Geräte wie Akkuladegeräte oder elektrische Zahnbürsten arbeiten nur dann zuverlässig.
Zudem ist zu beachten, wie stark die angeschlossene Batterie bzw. das Solarpanel ist. Ist die Stromversorgung generell gering, sitzen Sie trotz Wechselrichter schnell auf dem Trockenen.
Den Anschluss bzw. Einbau des Spannungswandlers können Sie selbst vornehmen, wenn Sie sich ein wenig mit Elektrik auskennen. Ansonsten sollte auch dabei lieber der Fachmann ran.
Anschlüsse für Sanitäranlagen im Wohnmobil
Campingerfahrene wissen es bereits: Die gute alte Chemietoilette ist passé. Die EU entschloss sich 2014 zu einem Verbot, da Studien nachwiesen, dass Chemietoiletten die Umwelt nachhaltig schädigen können.
Alternativ gibt es beispielsweise die Kassettentoilette, bei der nur die untere Kassette der Anlage entnommen und händisch entsorgt werden muss. Die Versorgung mit Wasser erfolgt über einen separaten Wassertank oder den Trinkwasserzulauf. Auch Vakuumtoiletten wie im Flugzeug gibt es für Wohnmobile. So genannte Zerhacker-Toiletten haben einen separaten Tank, der auf dem Campingplatz über einen Abwasserschlauch abgepumpt werden kann.
Bei all diesen Toilettensystemen muss der Tank nicht nur regelmäßig entleert, sondern auch gereinigt werden – genau wie auch der Frischwassertank. Ansonsten kommt es beim Toilettenbehälter nicht nur zu Geruchsbildung, sondern es verbreiten sich auch Bakterien.
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