Ein Standard-Kennzeichen für Kfz in Deutschland hat einen ganz bestimmten Aufbau und Farbgebung. Es zeigt schwarze Buchstaben und Zahlen auf weißem Grund und folgt dem Muster: Zulassungsbezirk – individuelle Buchstaben zur Erkennung – zusätzliche Zahlen zur Erkennung. Bei einem Sonderkennzeichen sind Farbe des Nummernschildes oder der Aufbau in der Regel anders. Es zeigt an, dass für das jeweilige Fahrzeug besondere Bestimmungen gelten. Das kann zum Beispiel ein begrenzter Zulassungszeitraum sein oder auch die Erlaubnis, ohne Umweltplakette zu fahren.
Welche Sonderkennzeichen gibt es?
H-Kennzeichen
Das H im H-Kennzeichen steht für „historisch“. Liegt die Erstzulassung des Autos mindestens 30 Jahre zurück und besteht es überwiegend aus Originalteilen, gilt es als ein wichtiges Stück Geschichte. Autos mit H-Kennzeichen sparen zum Beispiel bei der Kfz-Steuer und dürfen in Umweltzonen ohne grüne Plakette fahren.
Das rote 07-Kennzeichen
Nicht zu verwechseln mit dem roten Kennzeichen ist das 07-Kennzeichen eine Alternative zum H-Kennzeichen. Es ist ein Wechselkennzeichen, mit dem Sie mehrere Oldtimer unter einem Nummernschild anmelden können. Für Fahrten bringen Sie dann das Nummernschild am entsprechenden Fahrzeug an. Anders als beim H-Kennzeichen sind jedoch ausschließlich Probe- und Überführungsfahrten, Werkstattfahrten sowie Fahrten zu Oldtimer-Treffen und -rallyes erlaubt, nicht die alltägliche Fahrt im Straßenverkehr.
E-Kennzeichen
Wer umweltfreundlich fährt, der darf auch Steuern sparen. Halter von Elektrofahrzeugen können ein E-Kennzeichen beantragen und bis 2025 damit noch bis zu 10 Jahre Kfz-Steuer sparen. Weitere Vorteile neben der Steuerersparnis sind zum Beispiel vergünstigte Parkkosten. Das E-Kennzeichen erkennen Sie am E am Ende der Zahlenfolge auf dem Nummernschild.
Rotes Kennzeichen
Dieses Kennzeichen wird auch Überführungskennzeichen genannt. Ein rotes Kennzeichen nutzen Sie zum Beispiel für Test- und Probefahrten beim Händler. Es kann ausschließlich von Gewerbetreibenden, nicht aber von Privatpersonen genutzt werden. Wie der Name vermuten lässt, hat das rote Kennzeichen rote Zeichen auf weißem Grund.
Kurzzeitkennzeichen
Auch das Kurzzeitkennzeichen wird für Probefahrten und Überführungen genutzt, sofern diese innerhalb Deutschlands stattfinden. Im Gegensatz zum roten Kennzeichen, kann das Kurzzeitkennzeichen mit seinem gelben Aufdruck auf der der rechten Seite auch von Privatpersonen verwendet werden. Sie können damit zum Beispiel abgemeldete Fahrzeuge zum TÜV fahren.
Saisonkennzeichen
Ein Saisonkennzeichen zeigt an, dass das Auto nur für einen gewissen Zeitraum im Jahr zugelassen ist. Es ist oft an Motorrädern und Wohnwagen angebracht, da Personen diese oft nur über die Sommermonate anmelden und so Geld bei der Versicherungsprämie sparen. Die Gültigkeit des Saisonkennzeichen ist in Monaten auf der rechten Seite angegeben. Ist ein Fahrzeug etwa von Mai bis Oktober zugelassen, sieht man hier eine 05 und eine 10.
Grünes Kennzeichen
Ein Fahrzeug mit grünem Kennzeichen ist von der Kfz-Steuer befreit. Es bekommen zum Beispiel Fahrzeuge für die Straßenreinigung, für den Winterräumdienst oder Forstfahrzeuge. Privatpersonen haben nur selten Anrecht auf ein grünes Kennzeichen. Zu diesen Ausnahmen gehören zum Beispiel Menschen im Schaustellergewerbe, die einen Wohnwagen haben.
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Eine Besonderheit: Das Diplomatenkennzeichen
Wenn Sie schon einmal ein Kennzeichen ohne Buchstaben in der Mitte gesehen haben, dann sind Sie hier einem Diplomatenauto begegnet. Es zeigt in der Regel das Eurofeld, die Buchstaben für die Stadtkennung und danach – anders als bei den meisten anderen Kennzeichen – keine Buchstaben mehr, sondern nur eine Zahlenreihe. Die erste Ziffer ist immer eine 0, dann folgen weitere zwei bis vier Ziffern. An den Ziffern nach der Null lässt sich ablesen, welches Land der Diplomat vertritt.
Das Kennzeichen soll vor allem die Polizei sofort darüber informieren, dass die Fahrinsassen bestimmte Rechte genießen und je nach diplomatischem Rang zum Beispiel gegen die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten immun sind.
Diplomatenkennzeichen
Fazit: Wer darf ein Sonderkennzeichen erhalten?
- Es gibt verschiedene Formen von Sonderkennzeichen, für die entweder die fahrende Person oder das Fahrzeug selbst bestimmte Bedingungen erfüllen
- Oldtimer-Kennzeichen wie das 07-Kennzeichen und das H-Kennzeichen richten sich nach Alter und Beschaffenheit des Autos.
- Sonderkennzeichen wie zum Beispiel Saisonkennzeichen und Kurzzeitkennzeichen haben Einfluss auf den Versicherungsschutz und dessen Zeitraum.
- Kennzeichen wie zum Beispiel das Diplomatenkennzeichen oder das rote Kennzeichen sind nur bestimmten Personengruppen vorbehalten.
- Sonderkennzeichen wie etwa das E-Kennzeichen und das H-Kennzeichen beinhalten mit dem Sonderkennzeichen verbundene Privilegien.
- Die meisten für Privatpersonen nutzbaren Kennzeichen können über die Online-Zulassung beantragt werden.
Ein Auto mit Saisonkennzeichen darf nur für einen bestimmten Zeitraum genutzt werden
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