Wer sich für die Anschaffung eines Wohnmobils entscheidet, möchte dieses üblicherweise häufig nutzen. Doch nur die wenigsten Besitzer haben ihr Campingfahrzeug das gesamte Jahr über im Einsatz. In solchen Fällen bietet es sich an, das Wohnmobil in Verbindung mit einem Saisonkennzeichen zuzulassen. Diese Variante der Zulassung bedeutet niedrigere Beiträge in der Wohnmobilversicherung sowie eine verringerte Kfz-Steuer.
Lohnt sich beim Wohnmobil ein Saisonkennzeichen?
Ob sich die saisonale Zulassung von Campingfahrzeugen sowie auch anderen Kraftfahrzeugen rechnet, hängt vom Zeitraum der Nutzung ab. Die meisten Campingfreunde haben ihr Wohnmobil ungefähr von März oder April bis in den Oktober im Einsatz. Folglich kommen sie auf vier bis fünf Monate, in denen sie keine Zulassung benötigen und Steuern sowie Versicherungsbeiträge sparen können.
So ist die saisonale Kfz-Zulassung geregelt
Die Zulassung erfolgt für einen fest definierten Zeitraum. Solange keine Änderung vorgenommen wird, ist der Zeitraum der Zulassung jedes Jahr identisch. Zugleich erfolgt sie immer von Beginn eines bestimmten Monats bis zum Ende eines späteren Monats. D.h. ein Saisonkennzeichen gilt stets für volle Monate. Die notwendige Dauer der Zulassung beträgt mindestens zwei Monate, der maximale Zulassungszeitraum wiederum elf Monate.
In der Praxis ist eine Einschränkung zu bedenken. Zahlreiche Kfz-Versicherer bieten ihren Schutz in Verbindung mit einer saisonalen Zulassung nur an, sofern die Dauer der Zulassung mindestens sechs Monate beträgt.
Vorteile und Nachteile eines Wohnmobil-Saisonkennzeichens auf einen Blick
Neben der möglichen Ersparnis bei Versicherungsbeitrag und Kfz-Steuer bietet das Saisonkennzeichen für Wohnmobile einen weiteren Vorteil. Er besteht darin, dass das Fahrzeug für den vereinbarten Zeitraum automatisch zugelassen ist. Der ständige Gang zur Zulassungsstelle, um das Fahrzeug an- und abzumelden entfällt.
Gleichzeitig sind Finanzamt und Kfz-Versicherer im Bilde, um Höhe von Kfz-Steuer und Versicherungsbeitrag angepasst festzusetzen. Wer sein Fahrzeug regulär zulassen und später abmelden würde, müsste zunächst die vollen Beiträge leisten. Im Vergleich bietet das Saisonkennzeichen einen deutlich größeren Komfort.
In gewisser Hinsicht können diese Rahmenbedingungen auch ein Nachteil sein. Die Nutzung des Wohnmobils ist an den Zulassungszeitraum gekoppelt. Ein früherer Start in die Campingsaison oder eine Verlängerung gestalten sich im Bedarfsfall schwierig.
Selbstverständlich ist der Zulassungszeitraum veränderbar. Allerdings sollte eine Anpassung nicht ständig geschehen, weil damit Kosten Aufwände einhergehen. So ist es für die Anpassung u.a. notwendig, eine neue Versicherungsbestätigung vorzulegen. Außerdem werden neue Nummernschilder benötigt, damit der angegebene Zeitraum der Zulassung weiterhin stimmt.
Saisonkennzeichen: Worauf ist in der Praxis zu achten?
Es ist ganz entscheidend, den Zeitraum der Zulassung genau einzuhalten. Außerhalb des Zeitraums ist die Nutzung des Wohnmobils im öffentlichen Straßenverkehr nicht gestattet. Ein Verstoß kann mit einer hohen Geldstrafe geahndet werden. Zugleich ist auch das Parken an der Straße bzw. im öffentlichen Raum betroffen. Es besteht die Notwendigkeit, das Campingfahrzeug auf einem privaten Grundstück oder in einer Garage abzustellen. Ansonsten würde ein Bußgeld drohen und außerdem könnte das Fahrzeug sogar abgeschleppt werden.
Eine besondere Rolle nimmt auch die Hauptuntersuchung ein. Je nach Fahrzeug besteht die Möglichkeit, dass der Besuch einer Prüfstelle, wie z.B. Dekra oder TÜV, außerhalb des Zulassungszeitraums ansteht. Da während dieser Zeit eine Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr nicht gestattet ist, kann auch die Prüfstelle nicht aufgesucht werden. Entsprechend wird die Hauptuntersuchung durchgeführt, sobald die Zulassung wieder gilt. Dann ist es notwendig, die Prüfstelle zuerst aufzusuchen.