Risikolebensversicherung (RLV) und Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) gehören zu den wichtigsten privaten Versicherungen. Beide können einen Verdienstausfall ausgleichen. Aber wo genau liegen die Unterschiede? Und lohnt es sich, die beiden Versicherungen miteinander zu kombinieren? Erfahren Sie hier mehr zum Thema Risikolebensversicherung mit Berufsunfähigkeitsversicherung.
Zahlt die Risikolebensversicherung bei einer Berufsunfähigkeit?
Die Risikolebensversicherung zahlt nur dann, wenn die versicherte Person verstirbt. Oder, wie bei Verti der Fall, bei einer Lebenserwartung unter 12 Monaten. Sie dient als Hinterbliebenenschutz und sichert die Familie des Verstorbenen finanziell ab.
Die Risikolebensversicherung greift also nicht bei Berufsunfähigkeit. Für diesen Fall ist die Berufsunfähigkeitsversicherung die richtige Absicherung.
Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung koppeln: Vor- und Nachteile
Manche Versicherer bieten eine Kombination aus Risikolebensversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung an. Mit einer solchen Kombi-Police sind Sie für die beiden Fälle abgesichert, dass ein Einkommen wegen Erkrankung oder Tod wegfällt. Allerdings hat eine Kombination der beiden Versicherungen sowohl Vor- als auch Nachteile.
Vorteile einer Kombiversicherung
- Sie müssen nur einen Versicherungsantrag stellen – und damit auch nur einmal die Gesundheitsfragen beantworten.
- Viele Versicherer bieten Kombiversicherungen zu günstigen Konditionen an. So zahlen Sie gegebenenfalls weniger, als wenn Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung und eine Risikolebensversicherungen separat abschließen.
- Im Falle einer Berufsunfähigkeit bieten viele Versicherer die Option einer Beitragsbefreiung an. Nehmen Sie die BU in Anspruch, kann die RLV dann beitragsfrei weitergeführt werden.
Nachteile einer Kombiversicherung
- Geringe Flexibilität bei Kündigung: Will der Versicherte aufgrund unplanmäßiger Ereignisse oder einer neuen Lebenssituation eine der beiden Versicherungen kündigen, betrifft das meistens die gesamte Police. Das bedeutet, Versicherungsnehmer müssen entweder beides kündigen, oder zum Beispiel den Todesfallschutz behalten, obwohl sie ihn – weil zum Beispiel die Kinder auf eigenen Beinen stehen – nicht mehr benötigen.
- Unflexible Nachversicherungsmöglichkeiten: Wollen Versicherte die BU oder den Hinterbliebenenschutz irgendwann erhöhen, zum Beispiel weil sie Kinder bekommen, ist das bei einer Kombiversicherung nicht unabhängig voneinander möglich.
Was haben Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung gemeinsam?
Die Risikolebensversicherung und die Versicherung gegen Berufsunfähigkeit haben eine wesentliche Gemeinsamkeit: Beide dienen der finanziellen Absicherung, wenn das Einkommen unerwartet wegfällt – sei es durch Unfall, Krankheit oder Tod. Auch der Staat unterstützt in diesen Fällen finanziell. Werden Sie berufsunfähig, erhalten Sie ggf. eine Erwerbsminderungsrente. Im Todesfall erhält Ihre Familie unter Umständen eine Hinterbliebenenrente. Diese Leistungen reichen aber oft nicht aus, um das entfallene Einkommen zu ersetzen. Zudem sind die staatlichen Hilfen an bestimmte Voraussetzungen gebunden.
Unterschied zwischen Lebensversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Berufsunfähigkeitsversicherung und die Risikolebensversicherung greifen in unterschiedlichen Versicherungsfällen. Die BU zahlt, wenn das Einkommen durch Berufsunfähigkeit entfällt – die versicherte Person lebt noch. Der Versicherer zahlt in diesem Fall eine monatliche Rente, bis der Versicherte wieder arbeiten kann, jedoch höchstens bis zum Rentenalter. So kann er und seine Familie in der Zeit der Berufsunfähigkeit häufig den gewohnten Lebensstandard halten. Verstirbt der Versicherte, enden die Zahlungen aus der BU.
Die RLV wiederum zahlt dann, wenn die versicherte Person stirbt. Ist sie aufgrund einer körperlichen oder psychischen Erkrankung berufsunfähig, zahlt die RLV nicht. Ein weiterer Unterschied zur BU besteht darin, dass die Versicherungssumme normalerweise in einer Summe und nicht als monatliche Rente ausgezahlt wird.
Die Risikolebensversicherung und die Versicherung gegen Berufsunfähigkeit gehören zu den wichtigsten Versicherungen für Familien.
Für die Auszahlung bedeutet das, falls eine Kombiversicherung abgeschlossen wurde: Es wird eine Todesfallleistung festgelegt, die an die Hinterbliebenen ausgezahlt wird, wenn der Versicherte stirbt. Daneben wird eine BU-Rente vereinbart, die nur bei Berufsunfähigkeit an den Versicherten ausgezahlt wird.
Wichtig: Staatliche Unterstützung reicht nicht aus
Wenn Sie keine Risikolebensversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung haben, bleibt im Ernstfall nur die staatliche Hilfe, die Sie bzw. Ihre Hinterbliebenen erhalten. Beispielsweise Erwerbsminderungsrente oder Hinterbliebenenrenten wie Witwenrente oder Waisenrente. Diese Hilfen reichen jedoch in der Regel nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten und allen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Außerdem sind sie an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Daher ist eine private Absicherung empfehlenswert, damit Sie und Ihre Familie ausreichend geschützt sind.