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Reifenbezeichnung beim Motorrad – Codes richtig lesen

5 Min Was hat es mit den Zahlen am Motorradreifen auf sich? Wir verraten Ihnen, wie Sie die Reifenbezeichnung deuten.

Reifenbezeichnung Motorrad

Sie sind eines der wichtigsten Bestandteile des Motorrads: die Motorradreifen. Doch wissen Sie eigentlich, was es mit der Reifenkennzeichnung auf sich hat? Der Code am Rand der Reifen gibt Aufschluss über diverse Faktoren, angefangen bei der Reifenbreite über die Bauweise bis zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Damit Sie die Informationen beim nächsten Reifenkauf berücksichtigen können, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag die Reifenkennzeichnung Ihres Motorrads.

Reifenbezeichnung beim Motorrad: Was hat es mit den Codes auf sich?

120/70 ZR17 M/C (58W) oder 180/55 ZR17 M/C (73W) – so sieht eine typische Motorradreifenbezeichnung aus. Doch was genau verbirgt sich dahinter?

Reifenkennzeichnung beim Motorrad

Das bedeutet die Reifenkennzeichnung beim Motorrad

Reifenbreite

Die erste Zahl, in dem Fall 120 oder 180, steht für die Reifengröße Ihres Motorrads beziehungsweise gibt sie die Reifenbreite (ausgedrückt in Millimeter) an. Mit dieser Reifenkennzeichnung hätten die Reifen des Motorrads eine Breite von 120 mm oder 180 mm.

Höhe zu Breite

Bei der zweiten Reifenkennzeichnung des Motorrads handelt es sich um das Verhältnis von Höhe zu Breite in Prozent. 70 oder 55, wie in unseren Beispielen, steht für das Verhältnis der Höhe der Reifenflanke zur Breite des Reifens. So beträgt die Höhe 70 % oder 55 % der Breite.

Konstruktionstyp

Der Buchstabe nach dem Verhältnis von Höhe zu Breite spiegelt die Konstruktionsart des Reifens wider. Die häufigsten Typen sind „R“ für Radialreifen und „B“ für Diagonalreifen (Bias). Radialreifen, gekennzeichnet durch „R“, haben eine radial angeordnete Karkasse, die zu einer flexibleren Seitenwand führt und oft bei Hochleistungsmotorrädern zum Einsatz kommt.

Felgendurchmesser

Der Wert 17 der Reifenkennzeichnung des Motorrads gibt den Felgendurchmesser in Zoll wieder. So wissen Sie, wie der Durchmesser der Felge sein muss, auf die der Reifen montiert werden kann.

Lastindex

Im Anschluss erhalten Sie mit der nachfolgenden Reifenkennzeichnung des Motorrads Informationen über den Lastindex – auch als Tragfähigkeitskennzahl bekannt. In unseren Beispielen liegt die Höchsttragfähigkeit der Reifen in Bezug auf die angegebene Geschwindigkeit bei 58 mit 236 kg und 73 mit 365 kg. Diese Zuordnung für Ihre Motorradreifen entnehmen Sie den Bezeichnungen der Tabelle für den Lastindex.

Last-Indextabelle für Motorradreifen

Überblick über den Last-Index für Motorradreifen

Maximale Geschwindigkeit

Als Nächstes folgt bei der Reifenkennzeichnung des Motorrads die Angabe über die maximale Geschwindigkeit, für die der Reifen ausgelegt ist. Ausgedrückt in einer Zahl erkennen Sie in unseren Beispielen, dass die Höchstgeschwindigkeit laut des Geschwindigkeitsindex für Motorradreifen mit „W“ ausgeschrieben ist.

Zweck

Der Wert M/C als Reifenkennzeichnung des Motorrads steht für den Verwendungszweck, also Motorradreifen.

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Gut zu wissen:

In den Fahrzeugpapieren ist die Höchstgeschwindigkeit Ihrer Maschine eingetragen. Ein Motorradreifen muss für diese ausgelegt sein. Sie dürfen allerdings maximal 10 % obendrauf rechnen. Wenn Ihr Motorrad für 190 km/h, was T entspricht, ausgelegt ist, dürfen Sie auch zu einem Reifen mit der Reifenkennzeichnung H greifen.

Alter des Reifens erkennen

Zum Ende der Reifenbezeichnung an Ihrem Motorrad erkennen Sie noch einen weiteren Wert: die DOT-Nummer. Die DOT-Nummer, eine Abkürzung für Department of Transportation, beginnt in der Regel mit einer Buchstabenkombination, die das Herstellungswerk ausweist. Die Ziffern danach stehen für die Produktionswoche und das Produktionsjahr. Sie geben beim Motorradreifen also das Alter an. Zum Beispiel bedeutet „2219“, dass der Reifen in der 22. Woche des Jahres 2019 hergestellt wurde.

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Bedenken Sie:

Das Alter Ihres Motorradreifens zu kennen ist wichtig, um rechtzeitig einen Austausch vorzunehmen. Experten empfehlen in der Regel, Motorradreifen zu ersetzen, die älter als sechs Jahre sind, unabhängig von ihrem äußeren Erscheinungsbild oder ihrer Profiltiefe.

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Aufbau des Reifens

Nachdem Sie nun die Reifenkennzeichnungen Ihres Motorrads kennen, werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf den Aufbau Ihrer Motorradreifen.

Zentral für den Aufbau eines Reifens sind die Karkasslagen. Diese bilden das Grundgerüst Ihrer Reifen. Sie bestehen aus mehreren Schichten hochfesten Kunstfasergewebelagen, die in das Gummi eingearbeitet sind. Karkasslagen verleihen dem Reifen damit seine grundlegende Form und Stabilität.

Über den Karkasslagen befinden sich die Gürtellagen. Gürtellagen sind in der Regel aus Stahl gefertigt und liegen direkt unter der Lauffläche. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Form des Reifens unter der Last des Fahrzeugs zu stabilisieren und den Rollwiderstand zu minimieren. Sie tragen damit wesentlich zur Tragfähigkeit und zum Fahrverhalten bei.

Der Wulstkern als innerer Ring des Reifens ist jener Teil, der sicherstellt, dass der Reifen auf der Felge hält. Er besteht aus mehreren Stahldrahtreihen, die so entwickelt sind, dass sie besonders widerstandsfähig gegenüber Druck sind. Die Anzahl der Stahlreihen bestimmt den Grad der Stabilität. Der Wulstkern ist von Gummi ummantelt, was für eine effiziente Abdichtung sorgt und den Reifen fest auf der Felge fixiert.

Über dem Wulstkern liegt der sogenannte Kernreiter, eine zusätzliche Gummischicht, die zur weiteren Verstärkung des Reifens dient. Er verbessert die Haltbarkeit des Reifens.

Direkten Kontakt zum Boden hat letztlich nur die Lauffläche. Um den unterschiedlichsten Untergründen standzuhalten, wird sie aus einer speziellen Gummimischung gefertigt, die je nach Reifentyp (Sommer, Winter, Ganzjahresreifen) variiert. So sind zu jeder Jahreszeit optimale Eigenschaften sichergestellt, was Grip, Abriebfestigkeit und Wetterbeständigkeit angeht.

Reifenwechsel am Motorrad

Abgelaufene Reifen müssen ausgetauscht werden

Radialreifen, Diagonalreifen oder Diagonal-Gürtelreifen?

Von der Reifenkennzeichnungen Ihres Motorrads können Sie wie bereits erwähnt ablesen, zu welcher Konstruktionsart Ihre Motorradreifen gehören. Für welche Reifen sollten Sie sich grundsätzlich entscheiden?

Radialreifen, erkennbar am Buchstaben „R“ auf der Seitenwand, bringen Ihnen einen erhöhten Komfort selbst bei hohen Geschwindigkeiten durch ihre flexiblen Seitenwände mit. Stöße von unebenen Straßen werden besser absorbieren. Sie sind somit ideal für hochleistungsfähige Fahrzeuge und sportlichen Einsätzen.

Diagonalreifen, gekennzeichnet durch einen Bindestrich, haben hingehen steifere Seitenwände, die höhere Lasten tragen können. Wollen Sie Ihr Bike mit moderaten Geschwindigkeiten fahren oder bevorzugen kleineren Motoren, ist diese Variante eine gute Wahl.

Diagonal-Gürtelreifen, auch Bias-Belted genannt und mit dem Buchstaben „B“ markiert, besitzen einen verstärkten Querschnitt durch einen internen Gürtel. Sie sind besonders für schwere Motorräder empfehlenswert.

FAQ: Reifenbezeichnung beim Motorrad

Wie beeinflusst der Geschwindigkeitsindex die Auswahl von Motorradreifen?

Der Geschwindigkeitsindex eines Reifens gibt die maximale Geschwindigkeit an, für die ein Reifen zugelassen ist. Bei Motorradreifen finden Sie diesen Index häufig in Kombination mit dem Lastindex, zum Beispiel als „73W“. Der Buchstabe „W“ steht in diesem Fall für eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 270 km/h. Es ist wichtig, dass der Geschwindigkeitsindex des Reifens mindestens der Höchstgeschwindigkeit des Motorrads entspricht, damit Sicherheit und Leistungsfähigkeit zusammenpassen.

Was besagt die Reifenbezeichnung über die Reifenbreite und warum sollten Sie diese kennen?

Die Reifenbreite, angegeben in Millimetern, ist die erste Zahl in der Reifenbezeichnung. Diese Breite ist für die Aufstandsfläche des Reifens entscheidend und beeinflusst damit direkt, wie viel Grip der Reifen auf der Straße hat. Eine breitere Reifenbreite bietet in der Regel mehr Grip, kann aber auch das Lenkverhalten und die Kraftstoffeffizienz beeinflussen.

Wie wirkt sich das Profil des Reifens auf seine Leistung aus?

Das Reifenprofil, das durch seine Rillen und Blöcke auf der Lauffläche charakterisiert wird, ist entscheidend, wenn es um den Kontakt zum Boden bei Nässe geht und beeinflusst die Traktion auf unterschiedlichen Fahrbahnoberflächen. Ein tieferes Profil mit ausgeprägten Rillen verbessert die Leistung bei Regen, indem es Wasser effektiver verdrängt und Aquaplaning vorbeugt. Für trockene Bedingungen oder Rennstreckeneinsätze werden Reifen mit weniger Profil bevorzugt, da sie eine größere Kontaktfläche zur Fahrbahn und so mehr Grip mitbringen.

Was bedeutet die Kennzeichnung „ZR“ bei Motorradreifen?

Die Kennzeichnung „ZR“ bei Motorradreifen steht für einen Reifentyp, der für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt ist und zeigt an, dass sie für Geschwindigkeiten über 240 km/h verstärkt sind. ZR umfasst die Geschwindigkeitsklassen V (über 240 km/h), W (über 270 km/h) und Y (über 300 km/h). Bis 1990 wurde ZR verwendet, um Hochleistungsreifen zu kennzeichnen. In modernen Bezeichnungen wird „ZR“ oft in Kombination mit dem direkten Geschwindigkeitssymbol wie „W“ oder „Y“ verwendet, um präzise Geschwindigkeitsgrenzen anzugeben. Die Reifenkennzeichnung für Motorräder ist besonders für Fahrer von Hochleistungsmotorrädern wichtig, die hohe Geschwindigkeiten erreichen können, da sie sicherstellt, dass der Reifen den Anforderungen des Motorrads entspricht.

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