Coolerer Look und wachsende Reichweite bei den E-Autos: Die Technik der Elektroautos wird stetig verbessert – und auch die mögliche Reichweite der Stromer steigt immer weiter. Zwar ist die Zahl zugelassener E-Autos auf deutschen Straßen weiterhin relativ gering, zumal viele Förderungsmöglichkeiten eingestellt wurden. Trotzdem machen die Verbesserungen ehemaliger Mankos auch bei den Skeptikern Eindruck. Doch wieviel Kilometer kann man mit einem Stromer überhaupt zurücklegen? Welche Tipps gibt es für Fahrer von E-Autos? Und was passiert, wenn einem unterwegs der Saft ausgeht? Antworten auf diese Fragen finden Sie hier.
Wie viele Kilometer schafft ein Elektroauto?
Noch vor wenigen Jahren – die E-Auto-Branche steckte in den Kinderschuhen – waren Stromer nicht nur sehr kostenintensiv, sondern hatten noch einen weiteren Nachteil: Eine sehr geringe Reichweite. Fuhr man zusätzlich durch Eiseskälte und musste die Heizung anwerfen, schrumpfte die Reichweite nochmals um viele Kilometer.
Mittlerweile hat die Technik Fortschritte gemacht und der Markt sich entwickelt. Nicht nur die großen Champions der Autowelt, auch neue Unternehmen und sogar Start-ups arbeiten intensiv an Akkus mit mehr Leistung und kürzerer Ladedauer. In der Regel bestimmt deshalb auch der verbaute Akku den Gesamtpreis eines E-Autos maßgeblich mit.
Kleine, günstige Stromer sind mittlerweile ebenfalls auf dem Markt vertreten. Sie sind erschwinglicher als die Mittelklassewagen, haben gleichzeitig aber auch eine kleinere Reichweite von circa 150 bis 400 Kilometern. Im Vergleich zu früher hat sich jedoch auch bei kleinen Stromern die Reichweite stark verbessert: 2021 zum Beispiel musste man noch mit 90 bis 150 Kilometern rechnen.
E-Autos der unteren Mittelklasse überzeugen mit mehr Platz und ansprechender Optik, die Reichweite liegt bei aktuellen Modellen derzeit bei bis zu 463 Kilometern.
Richtig informieren:
Die von Autoherstellern gelisteten Reichweiten sind eine gute Orientierung. Trotzdem kann die tatsächliche Reichweite eines E-Autos stark variieren – hier kommt es nämlich auch auf Fahrweise, Gesamtgewicht, Akkuzustand und Außentemperatur an. Das „Stop-and-go“ einer Stadt kann für einen kleinen Stromer durchaus anstrengend sein, während eine gleichmäßige Geschwindigkeit den Akku schont.
Mit deutlich mehr Durchhaltevermögen beeindruckt deshalb die preisintensivere Kategorie der E-Autos: Die Mittelklasse. Hier sind derzeit zwischen 400 und 600 Kilometer Reichweite drin – einige Modelle sollen sogar mehr als 600 Kilometer mit einer Akkuladung schaffen können.
Mehr können nur einzelne Modelle der oberen Mittelklasse und der Oberklasse: 748 Kilometer Reichweite ist bisher das Maximum unter Elektroautos der Oberklasse – zumindest laut Hersteller. Im ADAC-Test liegt das Maximum jedoch „nur“ bei 610 Kilometern.
Was sagt der Durchschnitt?
Die meisten Wagen in der E-Mittelklasse fahren im Schnitt zwischen 200 und 400 Kilometer – und sind dadurch schon sehr alltagstauglich. Der Ecotest des ADAC zeigt: Während 2010 die durchschnittliche Reichweite von E-Autos bei 123 Kilometern lag, überzeugte 2023 bereits eine Reichweite von 393 Kilometer die Kundinnen und Kunden – und macht die Stromer damit alltagstauglich.
Welche Elektroautos haben die größte Reichweite?
Je größer die verbaute Lithium-Ionen-Batterie, desto höher sind in der Regel auch Motor- und Ladeleistung des Akkus. Und mehr Motorleistung bedeutet mehr Reichweite des Stromers. Deshalb eignen sich für Langstrecken die kostenintensiveren, starken Batterien – während für Kurzstrecken innerhalb der Stadt oftmals schon die günstigere Version ausreicht.
Am weitesten fahren derzeit die neuen Modelle der alteingesessenen Elektroauto-Hersteller. Diese bewegen sich preislich im höheren Segment. Jährlich werden spannende, neue Modelle mit noch höheren Reichweiten angekündigt: Ein Hersteller plant, eine Reichweite von sagenhaften 800 Kilometern zu erreichen. Es wird sich also bald zeigen, ob die 800-Kilometer-Marke auch im Alltag problemlos geknackt werden kann. Doch es kommt nicht nur auf die technischen Voraussetzungen an – auch die Fahrweise und Umgebungssituation hat Auswirkungen auf die Reichweite von E-Autos.
Lange unterwegs: Was muss ich bei Überlandfahrten beachten?
Fahrweise
Auch, wenn die neueren Generationen der E-Autos durchaus mit höheren Geschwindigkeiten beeindrucken als ihre Vorgänger: Auf Überlandfahrten gilt eher die Regel „Eile mit Weile“ – zumindest, wenn man länger etwas von der Akkuladung haben möchte. Wer gleichmäßig und mit mittlerer Geschwindigkeit fährt, kann letztlich weitere Strecken zurücklegen.
Extras
Zusätzlich lässt sich oft an anderer Stelle zumindest etwas Strom einsparen: Luftheizung, Sitzheizung, Klimaanlage oder andere technische Extras müssen meist nicht die gesamte Fahrzeit über auf Hochtouren laufen. Spannend: Je neuer das Modell, desto weniger Verbrauch haben diese einzelnen Extras übrigens.
Vorbereitung
Abgesehen von der Fahrweise ist natürlich auch die Vorbereitung eine wichtige Grundlage für eine problemlose Überlandfahrt. Überschüssige Ladung sollte aus dem E-Auto entfernt und der Akku vollständig geladen werden – das versteht sich von selbst.
Fahrstrecke
Doch auch mögliche Ladestationen auf der Fahrstrecke gilt es, im Vorfeld zu prüfen. Bestenfalls kann man die Pause am Ladepunkt für einen Snack und einen Spaziergang nutzen und sich dann wieder auf den Weg machen. Im Winter ist der Akku übrigens besonders anfällig für Energieverluste – hier lohnt es sich, diesen auf längeren Strecken schon aufzuladen, wenn der Akkustand 50 Prozent anzeigt.
Günstige Autoversicherung gesucht?
Technik der Zukunft: Welche Leistung kann von zukünftigen Akkus erwartet werden?
Laut aktueller News wird die Zukunft der E-Autos grüner, langlebiger und effizienter – zumindest, wenn es nach den bisherigen Plänen der Hersteller geht. Nicht nur die Reichweiten der Stromer sollen weiter wachsen, auch die Lebensdauer der Akkus soll länger werden und deren Gewicht und Größe etwas schrumpfen. Bisher verhält es sich mit den aufladbaren Batterien nämlich genau wie mit denen anderer elektronischen Geräte. Wie auch beim Smartphone, büßt der Akku über die Jahre an Leistung ein.
Lithium-Ionen-Akkus sind aufgrund der begrenzten Lithium-Ressourcen oftmals ein Streitthema, wenn es um die Nachhaltigkeit der Stromer geht. Deshalb wird an der Optimierung der Akkus gearbeitet und gleichzeitig an neuen Alternativen geforscht. Drei Beispiele neuer Batterie-Techniken sind die Feststoffbatterie, die SALD-Technik und die Batterie des Herstellers CATL.
Feststoffbatterie
Eine hoffnungsgebende Alternative: Die Feststoffbatterie. Sie soll eine höhere Speicherdichte aufweisen als die bisherigen Akkus. Damit würde die Ladezeit kürzer und die Reichweite des Stromers größer werden. Auch auf das giftige Kobalt könnte in dieser Batterie verzichtet werden. Noch muss jedoch die Alltagstauglichkeit der Feststoffbatterie geprüft werden, wobei Toyota in 2024 einen Durchbruch vermeldet hat: Das Problem um die niedrige Haltbarkeit während der Verwendung sei gelöst worden – ein Durchbruch in der Batterieforschung. Obwohl die Technik noch nicht ganz ausgereift ist, rechne man mit einer Reichweite von 1.200 Kilometern und einer Ladezeit von etwa zehn Minuten. Bis die Feststoffbatterie jedoch tatsächlich den E-Auto-Markt erreicht, kann durchaus noch Zeit vergehen: Im Jahr 2027 oder 2028 soll man mit dem Einsatz der Batterie rechnen können.
SALD-Technik
Bis dahin könnte die SALD-Technik („Spatial Atom Layer Deposition“) die Leistung der jetzigen Akkus erhöhen. Bei dieser Technik soll die Batterie der Stromer mit einer nanometerdünnen Beschichtung zu neuen Höchstformen gebracht werden. Die Entwickler dieses Verfahrens versprechen sich von der neuartigen Beschichtung erhöhte Reichweiten von 1.000 bis 2.000 Kilometern – und zwar bei stark verkürzten Ladezeiten. Nicht umsonst ist hier derzeit die Rede von einem „Super-Akku“ fürs E-Auto. Und: Die Beschichtung soll nicht nur auf E-Auto-Akkus funktionieren, sondern könnte in Zukunft auch die Akkus anderer Elektrogeräte optimieren.
CATL
Doch auch andere Batteriehersteller setzen auf immer neue Technik: Auf der Automesse in Peking im April 2024 präsentierte der Batteriehersteller CATL den weltweit ersten E-Auto-Akku, der ein Fahrzeug mit nur einer Ladung ganze 1.000 Kilometer weit bringen soll. Ein weiterer Vorteil: In nur zehn Minuten Ladezeit soll der Akku so weit aufgeladen werden, dass man bereits 600 Kilometer Reichweite habe. Statt einer derzeit üblichen Lithium-Ionen-Batterie handelt es sich bei den Akkus des chinesischen Herstellers um LFP-Batterien (Lithium-Eisenphosphat-Batterie). Diese gelten außerdem als umweltfreundlicher im Vergleich zu den üblichen E-Auto-Akkus. Bis Ende des Jahres möchte der Hersteller insgesamt 54 E-Auto-Modelle mit dieser Batterie ausstatten.
E-Auto-Batterie leer: Was passiert, wenn ich liegenbleibe?
Noch sind die eben erwähnten Techniken Zukunftsmusik und auch die Ladeinfrastruktur ist noch nicht bei ihrem Ziel von einer Million Ladepunkte angekommen. Achtet man nicht auf den Batteriestand oder die nächste Lademöglichkeit, kann die eingeschränkte Reichweite zum Problem werden.
Hat man ein dynamisches Fahrverhalten an den Tag gelegt, mit dem langen Stau nicht gerechnet oder die Heizung zu lange laufen lassen – und plötzlich ist der Akku leer!
Die einzige Lösung in diesem Fall: Abschleppen des E-Autos. Das ist ärgerlich und teuer – zumal Stromer verladen werden müssen, um Schäden an der Steuerungselektronik zu vermeiden.
Helfen kann hierbei zumindest die Mobilitätsgarantie der Hersteller oder auch die Elektroautoversicherung.
Vorbereitet sein:
Prüfen Sie beim Kauf Ihres E-Autos, wie lange die Mobilitätsgarantie des Autoherstellers gültig ist. Je nach Versicherung kann ein Abschlepp-Service für E-Autos mit schwachem Akku sogar inkludiert sein, z.B. im Schutzbrief. Auch bei Verti inkludieren wir diese Leistungen in unserem Schutzbrief für unsere Elektroautoversicherung.
Zusammenfassend kann man sagen: Die Reichweite eines E-Autos hängt von verschiedenen Faktoren ab: von der Außentemperatur, Ladung, Fahrweise sowie Art und Zustand des Akkus. Derzeit wird intensiv an der Optimierung von Akku und Reichweite der Stromer gearbeitet, während gleichzeitig mehr Ladepunkte in Deutschland installiert werden. In Zukunft wird das Thema Reichweite somit vielleicht noch vom Manko zur Stärke des E-Autos.
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