Die gute Nachricht vorweg: die Diebstahlrate von Motorrädern ist im vergangenen Jahr um 10 Prozent zurückgegangen. 23.245 motorisierte Zweiräder wurden 2016 in Deutschland gestohlen. Das geht aus der Kriminalstatistik der Bundespolizei hervor. Für Betroffene ist das jedoch kein Trost. Für die immer beliebter werdenden Motorräder geben deren Besitzer schließlich immer mehr Geld aus. Wird ein Motorrad gestohlen, entsteht ein hoher Schaden. Der ideelle Wert für den Besitzer ist oft kaum zu ersetzen.
Motorrad geklaut: sofort Polizei und Versicherung verständigen
Ob das Motorrad beim kurzen Abstellen geklaut wurde oder Sie den Diebstahl erst später bemerken, in jedem Fall sollten Sie die Polizei umgehend verständigen. Je schneller Sie reagieren, desto größer ist die Chance, dass die Täter erwischt werden. Ist es dafür zu spät, setzen die Beamten ein Diebstahlprotokoll auf, das alle relevanten Angaben zu den Umständen und eventuellen Zeugenaussagen enthält. Dieses Schriftstück ist für die Versicherung sehr wichtig.
Darüber hinaus müssen Sie den Diebstahl des Motorrades unverzüglich der Versicherung melden. Diese Unterlagen braucht die Versicherung dazu:
- Diebstahlprotokoll: Anhand des Protokolls kann die Versicherung den Vorfall besser prüfen und die Regulierung des Schadens umgehend einleiten. So wird zumindest der finanzielle Verlust ausgeglichen.
- Fahrzeugbrief: Zusätzlich empfiehlt es sich, eine Kopie des Fahrzeugbriefes (Zulassungsbescheinigung Teil 2) beizulegen.
- Fahrzeugschein: Eine Kopie des Fahrzeugscheins (Zulassungsbescheinigung Teil 1) komplettiert die Papiere.
- Schlüssel: Wenn möglich, erstellen Sie einen Nachweis über die vorhandenen Schlüssel.
Tipp: Wird das Motorrad im Ausland gestohlen, sollten Sie sowohl die Polizei des jeweiligen Landes als auch die deutsche Polizei verständigen. So kann international nach den Dieben gefahndet werden.
Schutz und Versicherung beim Motorrad-Diebstahl
Traurig aber wahr: Das Lenkradschloss, das serienmäßig zur Ausstattung gehört, schreckt Profi-Diebe längst nicht mehr ab. Oft ist es in wenigen Sekunden geknackt und das Motorrad weg. Glück im Unglück haben Sie nur, wenn Sie eine Kaskoversicherung abgeschlossen haben. Andernfalls können Sie nur hoffen, dass der Dieb gefasst und zur Rechenschaft gezogen wird. Laut Experten verfügt ein Großteil der Biker jedoch kaum über eine effiziente Diebstahlsicherung oder einen Kaskoschutz bei der Motorradversicherung. Oft wird mit Blick auf die Kosten am falschen Ende gespart
Empfehlenswert ist es, schon beim Kauf sinnvoll zu investieren und das Motorrad mit einer Diebstahl-Warnanlage (DWA) auszurüsten, die von einigen Herstellern serienmäßig zur Ausstattung angeboten wird. Damit verhindern Sie, dass Diebe in kurzen Momenten der Unachtsamkeit aufsitzen und wegfahren. Zusätzlichen Schutz bieten darüber hinaus mechanische Sicherungen, wie diverse Schlösser oder Wegfahrsperren. Eine Kombination aus zwei bis drei verschiedenen Maßnahmen hat sich bewährt:
- Lenkradschloss
- Diebstahlwarnanlage
- Kettenschloss
- Bügelschloss
- Bremsscheibenschloss
- Wegfahrsperre
- Alarmanlage
- GPS-Ortungssysteme
Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Produkte TÜV-geprüft sind. Zum Anschließen des Motorrades bieten sich ausnahmslos feste Gegenstände an, an denen Sie Ihr Motorrad sichern. Fahrradständer oder ähnliche bewegliche Dinge eignen sich genauso wenig wie dünne Äste. Alternativ können Sie – sofern Sie mit anderen Motorradfahrern unterwegs sind – mehrere Motorräder mit einem langen Kettenschloss zusammenschließen.
Tipp: Parken Sie Ihr Motorrad nicht auf einem verlassenen Hinterhof. Sicherer steht es an belebten Straßen, an denen auch andere Motorräder stehen und Fußgänger vorbeilaufen. So haben Diebe so gut wie keine Chance, das Motorrad in unbeobachteten Momenten zu entwenden. Wenn das Zweirad länger steht, decken Sie es am besten mit einer undurchsichtigen Plane ab.