Motorradgespanne sind optisch etwas ganz Besonderes, sie sind irgendwie kultig. Praktisch ist, dass sie Standsicherheit geben. Vor allem aber: Man kann endlich auch einen Beifahrer bequem mitnehmen! Auch wenn sich durch einen Beiwagen das Fahrverhalten eines Motorrads ändert, ist ein Gespann sehr sicher – und viel flotter, als so mancher denkt. Was man vor dem Kauf eines Gespanns beachten sollte, lesen Sie hier.
Wie fährt man Motorrad mit Beiwagen?
Die größte Gefahr bei Gespannen liegt im Fahren der Kurven: Das will geübt sein. Bei starren Gespannen, bei denen eben die Verbindung zwischen Motorrad und Boot (der „Passagierkabine“) starr ist, besteht in Rechtskurven die Gefahr, dass der Beiwagen abhebt. Das gilt für Fälle, in denen der Beiwagen rechts montiert ist, wie in Deutschland üblich. Ist der Beiwagen links, kann er entsprechend in Linkskurven abheben, wenn man zu schnell unterwegs ist.
Das Fahren der Kurven will also geübt sein. Dafür gibt es vorbereitende Seminare, in denen Sie zum Beispiel an einem Wochenende ein erstes Gefühl für das Fahren mit Beiwagen bekommen.
Generell empfehlenswert ist es, dass Sie, wenn Sie Ihr Gespann erworben haben, erst einmal ausschließlich mit Gespann fahren, bis Sie sich sicher fühlen. Je mehr und je intensiver Sie mit Gespann üben, desto schneller haben Sie den Dreh raus.
In jedem Fall gilt: Menschen gehören erst an Bord, wenn Sie sich zu 100% sicher sind, dass Sie die Kontrolle über das Gespann haben.
Schwenker vs. starres Gespann
Ein Schwenker unterscheidet sich vom starren Gespann dadurch, dass das Motorrad in Kurven kippt, während der Beiwagen gerade bleibt. Das gibt dem Motorradfahrer ein sportlicheres Gefühl, es bleibt mehr von ursprünglichen Motorradfeeling erhalten. Zudem kann der Beiwagen, anders als bei starren Gespannen, in Rechtskurven nicht abheben.
Dennoch sollte das sportliche Gefühl nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein Schwenkergespann natürlich ebenfalls grundlegend andere Fahreigenschaften hat als ein Solomotorrad. Da der Beiwagen quasi „gerade weiterfährt“, ist in Kurven jeweils ein Gegenlenken notwendig. Auch das Fahren eines Schwenkers braucht Übung und Eingewöhnungszeit.
Gespann kaufen – die wichtigsten Tipps
Der wichtigste Tipp für den Kauf eines Gespanns ist sicherlich: Treffen Sie Ihre Entscheidung nicht nach der Optik, sondern nach pragmatischen Gesichtspunkten. Das kann auch bedeuten, dass Sie erst einmal verschiedene Motorräder mit Beiwagen testfahren, bevor Sie sich für ein bestimmtes Modell entscheiden.
Bei Ihrer Entscheidung sollten Sie generell bestimmte Punkte auf Ihrer „Checkliste“ haben. Zunächst einmal gilt es eine Entscheidung zu treffen, ob Sie ein neues oder ein gebrauchtes Gespann kaufen und ob Sie eventuell ein schon vorhandenes Motorrad umrüsten möchten. Das ist gerade in finanzieller Hinsicht natürlich eine wichtige Frage. Weitere relevante Aspekte sind unter anderem folgende:
- Soll es ein starres Gespann oder ein Schwenker sein?
- Welche Form und Größe soll das Boot haben?
- Welches Gespannrad ist für Sie das Beste? (Größe, mit/ohne Schlauch usw.)
- Was ist die richtige Versicherung?
Viele dieser Entscheidungen hängen davon ab, wie Sie Ihr Gespann nutzen möchten und was Ihnen persönlich am meisten liegt. Da aber der Kauf eines Gespanns nicht ganz günstig ist, sollten Sie sich vorher mit den verschiedenen Optionen vertraut machen.
Bei der Wahl Ihrer Motorradversicherung sollten Sie unbedingt abklären, ob und wie ein Gespann versichert werden kann. Das gilt auch, wenn Sie bereits ein Motorrad besitzen. Fragen Sie in jedem Fall nach, ob diese Versicherung auch Gespanne einschließt, wenn Sie nicht sicher sind.