Mit dem Flieger ins Urlaubsland düsen, am Flughafen den reservierten Mietwagen abholen und schon kann’s losgehen: Mit einem Auto ist selbst ein abgelegenes Ferienhaus gut erreichbar. Zudem ist man flexibler für so manchen Ausflug. Doch aufgepasst beim Versicherungsschutz des Mietwagens: Je nach Land und Autovermietung kann die Absicherung erhebliche Lücken aufweisen. Mit der Mallorca-Deckung– als Teil der Kfz-Haftpflichtversicherung– schließen Sie solche Lücken zuverlässig, falls es zu einem Unfall kommt. Lesen Sie hier, was es mit diesem Schutz auf sich hat.
Was ist die Mallorca Police?
Die Mallorca-Police – auch als Mallorca-Deckung bezeichnet – ist eine Ergänzung zur Kfz-Haftpflichtversicherung für Mietfahrzeuge in Europa. Konkret hebt sie die versicherte Deckungssumme des ausländischen Mietfahrzeugs auf das deutsche Niveau an. Damit sind Versicherte im Ausland bei einem Unfall mit Sach- und Personenschaden wie zuhause haftpflichtversichert. Das bedeutet, es gelten entsprechend hohe Mindestdeckungssummen – 7,5 Millionen Euro für Personenschäden und 1,12 Millionen für Sachschäden. Die vertraglich vereinbarten Versicherungssummen sind aber oft noch höher als die Mindestdeckung.
Das ist in der Regel genug Geld, um in Europa die berechtigten Ansprüche von Geschädigten ausgleichen zu können. Wird eine Person bei einem Unfall beispielsweise so schwer verletzt, dass sie lebenslang pflegebedürftig ist, können sehr hohe Kosten entstehen. Ohne eine Zusatzversicherung wie die Mallorca-Police müsste die Differenz unter Umständen aus eigener Tasche gezahlt werden.
In welchen Ländern gilt die Mallorca-Police?
Der Name klingt zunächst ein wenig irritierend. Aber die Mallorca-Police umfasst nicht nur den Versicherungsschutz für Mietwagen auf der beliebten Baleareninsel, sondern in vielen europäischen Ländern. Die Bezeichnung rührt daher, dass auf der spanischen Mittelmeerinsel besonders viele Fahrzeuge von deutschen Touristen angemietet werden.
Tatsächlich greift der Schutz aber auch in anderen Ländern. Jeder Autoversicherer regelt dies ein wenig anders. Bei Verti gilt die Mallorca-Police in Europa und innerhalb der EU. Das heißt, der Versicherungsschutz besteht in Europa sowie in den außereuropäischen Gebieten, die zur Europäischen Union gehören – also beispielweise auch auf den Kanarischen Inseln, den Azoren oder den Karibikinseln Martinique und Guadeloupe, die zu Frankreich gehören.
Gut zu wissen:
Grundsätzlich empfehlen Verbraucherschützer für einen Mietwagen im Ausland neben der Haftpflicht eine Vollkaskoversicherung ohne oder mit nur geringer Selbstbeteiligung. Achten Sie darauf, dass die Police auch Diebstahl und Schäden wie Steinschlag abdeckt.
Warum sollte ich eine Mallorca-Police abschließen?
Im Ausland richtet sich die Versicherung nach den Regeln des jeweiligen Reiselands. Auch beim Mietwagen. In einigen Ländern bringt die Kfz-Haftpflicht nicht viel, da die Versicherungssumme sehr niedrig ist. Bei einem Unfall mit großem Schaden reicht die versicherte Summe womöglich nicht aus. In diesem Fall springt die Mallorca-Police ein und deckt die Differenz ab.
Ein Beispiel: Sie sind im Albanien-Urlaub mit einem Mietwagen unterwegs und verursachen einen Unfall. Dabei werden auch zwei Personen so schwer verletzt, dass sie bleibende gesundheitliche Beeinträchtigungen davontragen. Die Geschädigten verlangen nun von Ihnen Schadenersatz. Diese Summe kann schnell in die Millionen gehen.
Im Adriastaat Albanien sind lediglich rund 164.000 Euro Haftpflichtschutz pro Person und gut 82.000 Euro für Sachschäden pro Unfall vorgeschrieben. Eine höhere Entschädigung leistet die Mietwagen-Versicherung im Ernstfall nicht. Alles, was darüber liegt, würde dann auf Ihren Schultern lasten.
Die gesetzlichen Mindestdeckungssummen in Europa
Die Übersicht zeigt die maximalen Entschädigungsleistungen der Haftpflichtversicherung auf.
Land | Personenschäden | Sachschäden | ||
---|---|---|---|---|
Deckung pro Person (Euro) | Deckung pro Unfall (Euro) | Deckung pro Person (Euro) | Deckung pro Unfall (Euro) | |
Albanien | 163.680 | 409.199 | 81.840 | 81.840 |
Andorra | 50.000.000 | 50.000.000 | ||
Aserbaidschan | 2.668 | 26.678 | 2.668 | 2.668 |
Belgien | k.A. | unbegrenzt | k.A. | 120.067.655.54 |
Bulgarien | k.A. | 5.112.919 | k.A. | 1.022.584 |
Bosnien-Herzegowina | k.a. | 766.938 | k.A. | 178.952 |
Dänemark | k.A. | 16.860.924 | k.A. | 3.345.421 |
Deutschland | k.A. | 7.500.00 | k.A. | 1.220.000 |
Estland | k.A. | 5.600.00 | k.A. | 1.200.000 |
Frankreich | unbegrenzt | 1.220.000 | ||
Finnland | unbegrenzt | k.A. | 5.000.000 | |
Griechenland | 1.220.000 | 1.220.000 | ||
Großbritannien | unbegrenzt | 1.425.466 | ||
Italien | k.A. | 6.070.00 | k.A. | 1.120.000 |
Irland | unbegrenzt | 1.220.00 | ||
Island | k.A. | 25.702723 | k.A. | 3.245.033 |
Kroatien | 6.280.000 | 1.262.244 | ||
Lettland | 5.210.000 | 1.050.000 | ||
Litauen | k.A. | 5.210.000 | k.A. | 1.050.000 |
Luxemburg | k.A. | unbegrenzt | k.A. | unbegrenzt |
Malta | 6.070.000 | 1.220.000 | ||
Mazedonien | k.A. | 675.000 | k.A. | 337.500 |
Moldawien | 51.820 | 259.098 | 51.820 | |
Montenegro | k.A. | 550.000 | k.A. | 300.000 |
Niederlande | k.A. | 6.070.000 | k.A. | 1.220.000 |
Norwegen | unbegrenzt | 1.235.000 | ||
Österreich | 6.300.000 | 1.300.000 | ||
Polen | 5.210.000 | 1.050.000 | ||
Portugal | k.A. | 6.070.000 | k.A. | 1.220.000 |
Rumänien | 6.070.000 | 1.220.000 | ||
Russland | 10.400 | k.A. | 8.300 | k.A. |
Schweden | 28.196.018 pro Unfall komplett | |||
Schweiz | 4.677.268 pro Anspruch | |||
Serbien | 1.000.000 | 200.000 | ||
Slowenien | 5.240.000 | 1.050.000 | ||
Slowakei | 5.240.000 | 1.050.000 | ||
Spanien | k.A. | 70.000.000 | k.A. | 15.000.000 |
Tschechische Republik | 1.386.139 | 1.386.139 | ||
Türkei | 62.149 | 310.747 | 6.215 | 12.430 |
Ungarn | 6.070.000 | 1.220.000 | ||
Ukraine | 9.840 | unbegrenzt | 4.920 | 24.600 |
Weißrussland | 10.000 | unbegrenzt | 10.000 | unbegrenzt |
Zypern | k.A. | 36.350.000 | k.A. | 1.220.000 |
Quelle: Council of Bureaux, Stand Januar 2020
Welchen Versicherungsumfang hat die Mallorca-Police?
Die genaue Höhe ist abhängig vom jeweiligen Vertrag. Deckungssummen zwischen 8 und 15 Millionen Euro pro geschädigter Person und 50 bis 100 Millionen Euro bei Sachschäden sind üblich. Und: Deckt die Kfz-Versicherung des Mietwagens die Schadenssumme bereits ab, kommt die Mallorca-Police als Zusatzversicherung nicht zum Einsatz.
Wie kann ich eine Mallorca-Police abschließen?
Unter Umständen muss eine Mallorca-Police für die nächste Reise gar nicht mehr abgeschlossen werden, da der Schutz schon besteht. Sowohl die Privathaftpflichtversicherung als auch die Kfz-Haftpflichtversicherung oder ein Kfz-Schutzbrief können die Mallorca-Deckung bereits enthalten. Hier hilft ein Blick in die Vertragsunterlagen weiter oder ein kurzer Anruf bei der Versicherung. Alternativ bietet sich eine Erweiterung an. Bei Verti ist die Mallorca-Police bereits im Klassik- und Premium-Tarif enthalten, im Basis-Tarif nicht. Ein Upgrade bietet neben weiteren Vorteilen somit auch einen höheren Versicherungsschutz für Mietwagenfahrten im europäischen Ausland.
Lese-Tipp:
Die sogenannte „Grüne Karte“, die die Haftpflichtversicherung bestätigt, ist zwar nicht mehr Pflicht, aber dennoch sinnvoll, wenn Sie sie im Ausland dabeihaben. In einigen EU-Ländern wird sie nach einem Unfall häufig trotzdem verlangt. Denn der Versicherungsschutz selbst muss natürlich nachgewiesen werden.
Wie lange und für welche Fahrzeuge gilt die Mallorca-Police?
Der ergänzende Mietwagenschutz einer Mallorca Police gilt ab Urlaubsbeginn – je nach Vertrag – für eine Dauer von ein bis drei Monaten. Es bleibt also viel Zeit, das Urlaubsland auf eigene Faust zu erkunden. Und der Versicherungsschutz für ein Mietauto im europäischen Ausland ist häufig auch abgedeckt, wenn in Deutschland eine Versicherung für ein Motorrad oder Wohnmobil besteht.
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