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Körperteile versichern: Was Daumen und Co. so wertvoll macht

2 Min Sie müssen kein Weltstar sein – es gibt auch normale Berufe, in denen es empfehlenswert ist, Daumen, Stimmbänder oder sonstige Körperteile finanziell abzusichern.

Frau am Klavier
Stephan Hertz
26.04.2018
2 Min

Regelmäßig sorgen Prominente für Schlagzeilen, weil sie einige ihrer Körperteile für hohe Summen versichern. Für den Normalbürger ist dies nicht immer nachvollziehbar, obwohl solch eine Entscheidung durchaus ihre Gründe hat.

Warum Körperteile versichern? – Im Mittelpunkt steht die finanzielle Absicherung, denn so mancher Körperteil kann für einen Star von äußerst hohem Wert sein. Man stelle sich einen Fußballprofi vor, der aufgrund einer schweren Knieverletzung dauerhaft aus dem Profisport ausscheidet oder einen Sänger, der seine Stimme verliert. In Anbetracht des drohenden Verdienstausfalls kann solch eine Versicherung sinnvoll sein.

Selbst für Menschen, die in gewöhnlichen Berufen arbeiten, ist ein Versicherungsschutz dieser Art womöglich von großem Wert. Wer beispielsweise seinen Lebensunterhalt als Pianist bestreitet oder als Maler arbeitet, ist auf seine Hände angewiesen.

Körperteile versichern mit der Gliedertaxe

Die meisten Stars, die einzelne Körperteile, ihre Stimmen oder gar ihr Aussehen versichern, sind oft in den USA ansässig. Dort existiert ein sehr spezielles Versicherungswesen, das so gut wie jede Art von Absicherung ermöglicht. In Deutschland geht es im Vergleich sehr viel geordneter zu, dennoch besteht auch hierzulande die Möglichkeit, Körperteile zu versichern. Den entsprechenden Schutz bietet die sogenannte Gliedertaxe, die Körperglieder wie Finger, ganze Hände oder auch Beine und Füße versichern kann.

Zugegeben, es handelt sich um einen eher außergewöhnlichen Schutz. Wer sich für diese Form der Absicherung interessiert, benötigt die Versicherung meist aus beruflichen Gründen. Die Tarifwahl hat sehr gezielt zu erfolgen, damit eine angemessene Absicherung gewährleistet ist. Dies gilt sowohl für die möglichen Ursachen, die zum Verlust eines Körperteils führen können als auch für die Versicherungssumme.

Alternative Versicherungen

Nicht jeder Berufstätige benötigt eine Gliedertaxe. Viele der etablierten und weitaus bedeutsameren Versicherungslösungen bieten einen Schutz, der in eine ähnliche Richtung geht und deshalb häufig genügt.

Unfallversicherung

Der Verlust von Körperteilen ist mit großer Mehrheit auf Unfälle zurückzuführen. Insbesondere im Haushalt und beim Sport ereignen sich zahlreiche schwere Unfälle. Wer über den Schutz einer Unfallversicherung verfügt, ist in mehrfacher Hinsicht gut abgesichert. Ob Kosten für Krankentransport oder spätere Reha-Maßnahmen: Wer einen Körperteil verloren hat, profitiert von der Unfallversicherung vor allem kurzfristig. Diese zeitnah anfallenden Kosten sind damit abgedeckt.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Sollte es aufgrund von Erkrankung oder Unfall nicht mehr möglich sein, dem bisherigen Beruf nachzugehen, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) von großem Nutzen. Sie kann – eine gute Tarifwahl vorausgesetzt – den Wegfall des Einkommens und die sich damit auftuende Versorgungslücke zuverlässig schließen. Nicht umsonst zählt sie zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt.

Wann ist die Gliedertaxe sinnvoll?

In zahlreichen Fällen verspricht die Kombination aus BU- und Unfallversicherung einen sehr guten Schutz. Trotzdem gibt es Einschränkungen, die für einige Menschen relevant sein können. Die beiden Stichworte in diesem Zusammenhang lauten Berufsunfähigkeit und Invalidität.

Der Verlust eines bestimmten Körperteils muss nicht zwangsläufig eine Berufsunfähigkeit oder eine Invalidität zur Folge haben. Als Folge kann es passieren, dass ein Versicherungsnehmer trotz BU- oder Unfallschutz überwiegend leer ausgeht bzw. mit keinen erheblichen Leistungen durch seine Versicherung rechnen kann.

Ein Beispiel, das in zahlreichen Fällen zutrifft, ist der Verlust des kleinen Fingers. So schmerzhaft er zunächst auch sein mag, womöglich werden Alltag und Beruf durch den Verlust des Körperteils kaum oder gar nicht eingeschränkt. Wer solch ein Risiko versichern möchte, trifft mit der Gliedertaxe eine gute Wahl. Wobei zu beachten ist, dass sie die Unfall- und BU-Versicherung in den meisten Fällen nicht ersetzt, sondern lediglich ergänzt.

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