Möchten Sie eine Kfz-Versicherung abschließen, stellt der Versicherer Ihnen im Vorfeld einige Fragen. Darunter auch, wie viele Kilometer Sie im Laufe eines Jahres voraussichtlich fahren werden. Aber warum eigentlich? Weil die jährliche Fahrleistung Einfluss auf Ihren Versicherungsbeitrag hat. Wie die Jahresfahrleistung die Kosten einer Autoversicherung beeinflusst, ob Sie diese ändern können und wie man sie berechnet, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wie beeinflusst die jährliche Fahrleistung die Kosten der Kfz-Versicherung?
Der Beitrag Ihrer Autoversicherung setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Einer davon ist die Jahresfahrleistung. Ein Versicherer kalkuliert das Risiko eines Schadenfalls unter anderem auf Basis der gefahrenen Kilometer. Er geht davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls oder Schadens umso höher ist, je mehr Kilometer Sie fahren. Damit steigen die Versicherungsbeiträge proportional zu den gefahrenen Kilometern. Wenn Sie hingegen weniger fahren, sinkt das Risiko eines Schadens und die Versicherung fällt günstiger aus.
Es ist daher wichtig, bei Abschluss der Autoversicherung die voraussichtliche, jährliche Fahrleistung möglichst genau anzugeben. Aber keine Sorge, einmal angegeben ist die Jahresfahrleistung nicht auf ewig in Stein gemeißelt.
Jährliche Fahrleistung von wann bis wann angeben?
Ihre Kfz-Versicherung setzt die jährliche Kilometerleistung anhand des Kalenderjahres, also vom 1. Januar bis zum 31. Dezember, fest.
Autoversicherung anpassen, wenn sich die jährliche Fahrleistung ändert?
Sie können die Angaben über Ihre jährliche Fahrleistung ändern. Es ist sogar empfehlenswert, Ihren Versicherer möglichst schnell darüber zu informieren, wenn sich Ihre Fahrleistung signifikant verändert – sei es, weil Sie nun weniger oder mehr fahren. Bei Verti teilen Sie uns Ihre neue Jahresfahrleistung einfach telefonisch, per E-Mail oder in unserem Kundenportal mit. Im Anschluss werden Ihre Beiträge neu berechnet und Sie erhalten eine schriftliche Mitteilung. Wenn sich Ihre jährliche Fahrleistung reduziert hat, profitieren Sie von einer günstigeren Prämie.
Wie kann ich meine jährliche Fahrleistung berechnen?
Um Ihre jährliche Fahrleistung zu berechnen, schauen Sie sich zunächst Ihre täglichen Fahrgewohnheiten an. Rechnen Sie alle Strecken zusammen, die Sie regelmäßig zurücklegen. Hierunter fallen Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen, ins Fitnessstudio und Ähnliches. Addieren Sie alle Strecken zusammen und multiplizieren Sie diese mit der Anzahl der Tage im Jahr, an denen Sie unterwegs sind. Berücksichtigen Sie ferner mögliche Urlaubsreisen oder Wochenendausflüge.
Die Formel, um die jährliche Fahrleistung zu berechnen lautet:
Tägliche Kilometer × Anzahl der Fahrtage pro Jahr = Jährliche Fahrleistung
Wenn Sie beispielsweise täglich 50 Kilometer fahren und an etwa 300 Tagen im Jahr Ihr Auto nutzen, beträgt Ihre geschätzte jährliche Fahrleistung:
50 km pro Tag × 300 Tage im Jahr = 15.000 km im Jahr
Denken Sie daran, dass diese Methode nur eine Schätzung ist und Ihre tatsächliche jährliche Fahrleistung variieren kann.
Tipp:
Schreiben Sie sich eine Woche lang Ihre gefahrenen Kilometer auf. Nutzen Sie dazu den in modernen Fahrzeugen verbauten Tageskilometerzähler.
Zur Orientierung: Im Durchschnitt liegt die jährliche Kilometerleistung in Deutschland bei ca. 15.000 km, was rund 1.250 km im Monat und 42 Kilometer am Tag entspricht. Vielfahrer schaffen deutlich mehr und bringen es auf bis zu 50.000 km pro Jahr. Gehören Sie zu den Gelegenheitsfahrern sind vielleicht auch 5.000 km im Jahr realistisch.
Aber machen Sie sich nicht allzu viele Gedanken, wenn Sie die jährliche Fahrleistung berechnen. Sie müssen diese nicht kilometergenau angeben. Eine realistische Einschätzung ist entscheidend.
Konkrete Empfehlungen für unterschiedliche Fahrertypen:
- Geringfahrer (bis 6.000 km/Jahr): Wenn Sie das Auto selten nutzen, z. B. nur am Wochenende oder für kurze Strecken, wählen Sie die niedrigste Kilometerklasse.
- Durchschnittsfahrer (12.001 bis 15.000 km/Jahr): Für regelmäßige Fahrten zur Arbeit und gelegentliche längere Strecken ist eine mittlere Kilometerklasse angemessen.
- Vielfahrer (über 30.000 km/Jahr): Wenn Sie beruflich viel unterwegs sind oder lange Pendelstrecken haben, sollten Sie eine höhere Kilometerklasse in Betracht ziehen.
Unter Umständen kann sich für Sie als Vielfahrer eine Kfz-Versicherung ohne Kilometerbegrenzung lohnen. Wichtig ist es, die Tarife zu vergleichen. Lesen Sie dazu gerne unseren Beitrag über den Kfz-Versicherungs-Tarifcheck.
Spar-Tipp:
Gleichen Sie einfach öfter Ihren Tachostand mit der Angabe in der Police ab und melden Sie eine geringere Jahresfahrleistung rechtzeitig. Nur so sparen Sie bares Geld.
Eine Frage, die Autobesitzer sich immer wieder stellen: „Kann ich mir nicht gefahrene Kilometer im nächsten Jahr anrechnen lassen?“ Leider nein. Das Risiko, einen Unfall zu bauen, war im Jahr A geringer, weil man weniger gefahren ist. Fährt man im Jahr B mehr, steigt auch das Unfallrisiko wieder. Deshalb orientieren sich Versicherungen jedes Jahr an den aktuell gemachten Angaben über die jährliche Fahrleistung der Versicherten.
Kilometerstaffelung der Autoversicherung zur jährlichen Fahrleistung
Um die passende Versicherungseinstufung leichter zu machen, wurden für die jährliche Fahrleistung Stufen festgelegt, an denen sich manche Versicherer orientieren. Die meisten Versicherungsanbieter haben für die jährliche Fahrleistung intern eine eigene Tabelle entwickelt, die sich von anderen unterscheidet. Trotzdem gibt eine Kilometerstaffelung einen Eindruck davon, wie die Einordnung in Kilometerklassen aussehen kann. Von Wenig- bis Vielfahrer deckt sie alle jährlichen Fahrleistungen ab. So können Sie sich vor Abschluss Ihrer Autoversicherung an der km-Staffelung orientieren:
Wird man in der Kilometerklasse heruntergestuft, kann man mit einem niedrigeren Beitrag rechnen. Bewegt man sich in der Kilometerklasse 8, fährt also 30.000 Kilometer pro Jahr oder mehr, verändert sich der Beitrag innerhalb dieser Klasse nur noch geringfügig weiter nach oben. Trotzdem ist jeder Versicherungsbeitrag auch noch von anderen Faktoren abhängig und jede Kilometerklasse in sich ist noch einmal preislich unterteilt.
Nicht für alle relevant:
Während die Kilometerstaffelung zwar eine praktische Übersicht bietet, orientieren sich nicht alle Versicherungen an der Tabelle. Viele Anbieter haben bei ihrer Autoversicherung eine eigene km-Staffelung und Regeln für die Einstufung zur Berechnung des Versicherungsbeitrags – schließlich setzt sich dieser aus vielen verschiedenen Faktoren zusammen. Fragen Sie Ihren Versicherungsanbieter, wie er die Einstufung handhabt.
Welche Vorteile bietet eine kilometerabhängige Kfz-Versicherung?
Für die Beitragsberechnung nutzen die meisten Kfz-Versicherer die Basis der gefahrenen Kilometer. Somit handelt es sich um eine kilometerabhängige Kfz-Versicherung. Diese Versicherungsvariante ist insbesondere für Fahrer vorteilhaft, die eine geringere, jährliche Fahrleistung haben.
Wie diese Art der Absicherung funktioniert? Bevor Sie eine kilometerabhängige Kfz-Versicherung abschließen, teilen Sie Ihre jährliche Fahrleistung Ihrem Versicherer mit. Dieser berechnet daraufhin eine Jahresprämie, die sich aus der Grundgebühr und einem Preis für die gefahrenen Kilometer zusammensetzt. Grundlage ist die erwähnte Kilometerstaffelung.
Am Ende des Jahres wird der Wert mit den tatsächlich gefahrenen Kilometern abgeglichen.
Aber Achtung, es geht auch andersherum: Teilen Sie daher gravierende Veränderungen der Jahresfahrleistung rechtzeitig Ihrer Versicherung mit.
Für die Erfassung der Kilometer können verschiedene Methoden, wie z. B. Telematik-Geräte, zum Einsatz kommen. Telematik in der Autoversicherung ist eine moderne Technologie, um Fahrdaten wie gefahrene Kilometer, Fahrstil und Fahrverhalten zu erfassen. Das Telematik-Gerät übermittelt die Werte anschließend an die Versicherung. Diese dienen als Grundlage zur Berechnung der Versicherungsprämien.
8 Tipps: Die optimale Kilometerklasse zur jährlichen Fahrleistung
Bei der Einschätzung einer Kilometerklasse für Ihre Kfz-Versicherung sollten Sie Ihre jährliche Fahrleistung realistisch einschätzen. Überlegen Sie, wie oft und wie weit Sie im Durchschnitt fahren, einschließlich regelmäßiger Fahrten zur Arbeit und gelegentlich längerer Strecken.
Daran sollten Sie denken:
- Schätzen Sie, wie viele Kilometer Sie durchschnittlich pro Tag für Fahrten zur Arbeit, in den nächsten Supermarkt, zu Ihren Hobbys usw. zurücklegen.
- Vergessen Sie nicht, gelegentliche längere Fahrten wie Urlaubsreisen, Wochenendausflüge oder Besuche bei Familie und Freunden in Ihre jährliche Fahrleistung einzubeziehen.
- Wenn Sie zwischen zwei Klassen schwanken, ist es ratsam, die höhere Klasse zu wählen, um eventuelle Nachzahlungen zu vermeiden.
- Sollte sich Ihr Fahrverhalten ändern, beispielsweise durch einen Jobwechsel, passen Sie die jährliche Fahrleistung entsprechend an.
- Vergleichen Sie die Angebote verschiedener Versicherer, da die Einteilung der Kilometerklassen und die Preise der gefahrenen Kilometer variieren können.
Welche Auswirkungen hat die jährliche Fahrleistung auf Versicherungsprämien?
Das Jahr hat Veränderungen mit sich gebracht und diese zeigen sich auch auf dem Kilometerstand? Handelt es sich bei der jährlichen Fahrleistung um eine Überschreitung im kleinen Rahmen – innerhalb der Toleranzgrenze – hat dies in der Regel keine wesentlichen Auswirkungen.
Ist die Überschreitung jedoch größeren Ausmaßes, kann es zur Nachzahlungsaufforderung kommen. Außerdem könnte sich der Versicherungsbeitrag ändern, falls man in eine höhere Kilometerstaffelung rutscht.
Wie bereits festgestellt, ist es selten möglich, eine exakte Voraussagung für die zukünftig gefahrenen Kilometer zu treffen. Kommen ein spontaner Urlaub mit dem Auto, ein neuer Arbeitsweg oder auch regelmäßige Besuche bei Familienmitgliedern hinzu, ändert sich schnell die jährliche Fahrleistung.
Aus Kulanz kommen die Versicherungsanbieter ihren Kundinnen und Kunden in der Regel entgegen, wenn Sie die Kilometerbegrenzung Ihrer Kfz-Versicherung über- oder unterschreiten. Meist liegt die Toleranzgrenze hierbei zwischen 10 und 15 Prozent. Wird die jährliche Fahrleistung also um die in der Police festgelegten Prozentzahl über- oder unterschritten, sollte der Fahrer sich bei der Versicherung melden. Folglich wird die Jahresfahrleistung angepasst und die Beitragshöhe ebenfalls nachkorrigiert.
Der Vorteil: Wer viel im Homeoffice ist, das Auto wesentlich weniger bewegt als zuvor geschätzt und damit die Jahresfahrleistung unterschritten hat, kann sich über einen niedrigeren Beitrag freuen. Liegt man über der erwarteten Kilometerzahl und hat die Versicherung rechtzeitig informiert, ist man auch im Falle eines Unfalls weiterhin gut abgesichert und entgeht Rückzahlungen oder gar Vertragsstrafen.
Folglich bedeutet das für Sie:
Weicht die angegebene jährliche Fahrleistung deutlich von der tatsächlichen Kilometerleistung ab, sollten Sie dies unverzüglich ihrer Kfz-Versicherung mitteilen. Eine solche wesentliche Abweichung liegt vor, wenn die Differenz mehr als 1.000 Kilometer und mehr als 10 Prozent der vereinbarten Laufzeit beträgt.
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