Obwohl Parkhäuser das Leben von Autofahrern in Städten erleichtern, sind sie gleichzeitig bei vielen wenig beliebt. Der Grund: Ihr größter Vorteil, nämlich ihre platzsparende Bauweise, ist gleichzeitig auch ihr Manko. Enge Fahrspuren, Kurven und Parklücken erschweren das Manövrieren und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Unfällen. Die gute Nachricht ist, dass Sie mit nur wenigen Tipps das Unfallrisiko beim Fahren und Parken in Parkhäusern und Tiefgaragen minimieren können. Worauf sollten Sie achten? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Welche Verkehrsregeln gelten im Parkhaus?
Ist es im Parkhaus nicht anderweitig ausgeschildert, so gelten die Regeln der Straßenverkehrsordnung (StVO). Wichtigste Regel, den Autofahrer im Parkhaus beachten sollten, ist hier aber nicht wie zumeist angenommen die Rechts-vor-links-Regelung, sondern der Grundsatz der “gegenseitigen Rücksichtnahme” gemäß §1 StVO.
Es kann aber auch vorkommen, dass der Parkhausbetreiber von seinem Hausrecht gebraucht macht und Verkehrsregeln selbst festlegt. Ein Beispiel dafür ist das Vorschreiben der Einparkrichtung: In manchen Parkhäusern werden Autofahrer aufgefordert, vorwärts in Parklücken einzuparken, um die Wände durch den Auspuff nicht dreckig zu machen.
Welche Verkehrsregeln im Parkhaus letztendlich gelten, wird meistens in der Einfahrt kommuniziert. Achten Sie beim Einfahren auf die entsprechenden Schilder. Hier sind übrigens auch die zugelassenen Höchstmaße angegeben, die vor allem für Transporter- und SUV-Fahrer interessant sein könnten.
Generell sollten Sie im Parkhaus Ihre Fahrweise der Umgebung anpassen. In der Praxis bedeutet das Folgendes:
- Fahren Sie sehr langsam und aufmerksam, selbst wenn die Fahrgassen auf den ersten Blick frei sind. Jederzeit kann ein Auto unerwartet ein Ausparkmanöver starten oder ein Fußgänger plötzlich zwischen den Autos auf die Fahrbahn treten.
- Aus demselben Grund sollten Sie immer in Bremsbereitschaft sein.
- Geduld wird beim Fahren in Parkhäusern ebenso großgeschrieben. Riskieren Sie lieber keine Schrammen, Kratzer oder gar Kollisionen. Warten Sie lieber ab, bis andere Autofahrer ihren Parkvorgang beendet haben.
- Geben Sie eindeutige Signale und das rechtzeitig (Blinker setzen u.a.). Zögern und ruckartige Brems- sowie Anfahrtsbewegungen verwirren andere Verkehrsteilnehmer und können zu Missverständnissen und so zu Zusammenstößen führen.
- Schalten Sie selbst am Tag das Licht ein, wenn Sie ins Parkhaus fahren. Unterschätzen Sie die schlechten Lichtverhältnisse nicht. Vor allem, wenn Sie aus der Sonne kommen, gewöhnen sich Ihre Augen erst langsam an das diffuse Licht im Gebäude.
Fahrtipps für Parkhäuser
Hohe Bordsteinkanten, Pfeiler, steile Rampen sowie enge Fahrgassen und Parkboxen erschweren das Manövrieren im Parkhaus und Tiergarage. Folgende Fahrtipps helfen:
- Fahren Sie Bögen, sowohl beim Abbiegen als auch beim Ein- und Ausparken weit aus.
- Achten Sie auf die aufgemalten Pfeile, die die Verkehrsführung anzeigen – viele Fahrgassen in Parkhäusern sind Einbahnstraßen.
- Sind die Parklücken sehr eng, lassen Sie Mitfahrer kurz vorher aussteigen, um Kratzern an den Autotüren vorzubeugen.
- Verwechseln Sie Ausgang und Ausfahrt nicht.
Was tun bei Unfällen im Parkhaus?
Haben Sie im Parkhaus ein anderes Fahrzeug beschädigt, sollten Sie zunächst warten, bis dessen Besitzer auftaucht. Fahren Sie auf keinen Fall einfach weg, denn das gilt als Fahrerflucht und ist eine Straftat. Sofern die Schuldfrage klar ist und keine Personen zu Schaden gekommen sind, müssen Sie die Polizei nicht zwangsläufig informieren. Der Schaden wird dann einfach über die Kfz-Versicherung des Schuldners abgewickelt, die den Schaden des Geschädigten deckt. Wichtig ist, dass Sie den Schaden dokumentieren, am besten mit der Handykamera.
Was tun bei Problemen mit dem Ticketautomaten?
An den meisten Ticketautomaten in Parkhäusern und Tiefgaragen sind Ruftasten angebracht, über die Sie den Notdienst kontaktieren können. Sollten Sie keine Taste finden, halten Sie Ausschau nach Telefonnummern oder schauen Sie an anderen Stellen nach, wie an der Schranke oder an separaten Säulen in der Ein- und Ausfahrt.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Parkticket nicht beschädigen:
- Wird der Magnetstreifen des Tickets geknickt, kann der Automat diesen möglicherweise nicht einlesen.
- Bewahren Sie das Ticket nicht in der Nähe von starken Magneten auf, da diese den Magnetstreifen ebenso beschädigen können.
- Liegt das Problem nicht am Ticket, sondern ist der Ticketautomat selbst defekt, wird für Sie normalerweise die Schranke von einem Mitarbeiter des Notfalldienstes geöffnet.
- Beachten Sie auch die Karenzzeit, die Sie ab dem Bezahlen bis zum Verlassen des Parkhauses haben. Es kann nämlich auch passieren, dass Ihr Ticket abläuft, bis Sie die Schranke erreicht haben. Leider gibt es hier keine allgemein verbindliche Regelung. Üblich sind 10-15 Minuten, jedoch können Betreiber auch längere oder kürzere Zeiten festlegen.
Parkhaus – Ticket verloren
Haben Sie Ihr Parkticket verloren, hat in manchen Fällen der Parkhausbetreiber Anspruch auf Schadenersatz (dieser entspricht häufig dem Tageshöchstsatz).
Selbstverständlich sollte das Ziel sein, möglichst jeden Parkhaus-Besuch unbeschadet zu überstehen. Sollte doch ein Malheur passieren, ist auf eine gute Autoversicherung Verlass. Berechnen Sie jetzt Ihren günstigen Tarif bei Verti und profitieren Sie von den vielen Vorteilen, die wir Ihnen bieten.