Beim Seitenstreifen denken die meisten Autofahrer an die Autobahn. Hier ist die Regel klar: Das Fahren auf dem Seitenstreifen ist nur in Notsituationen und bei einer Panne gestattet. Zum Überholen bei Stau oder zum Parken ist er nicht gestattet. Eine Zuwiderhandlung kann Bußgelder und Punkte im Verkehrsregister nach sich ziehen.
Was ist ein Seitenstreifen?
Mit dem Seitenstreifen ist der Streifen am Rand einer Fahrbahn gemeint. Dabei kann es sich um den Seitenstreifen der Autobahn, oder um den Seitenstreifen von Land- oder Bundesstraße handeln. Er gilt als Ausweichmöglichkeit bei einer Autopanne oder in medizinischen Notsituationen, ist aber nicht Teil der Fahrbahn und darf in der Regel nicht befahren werden.
Kurz: Der Seitenstreifen dient der Sicherheit im Straßenverkehr, ist aber kein Teil der Fahrbahn.
Seitenstreifen befahren: Strafen und Bußgeld
Strafen und Bußgelder richten sich nach dem Bußgeldkatalog und werden bei Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO) verhängt.
- Wenn Sie unerlaubt auf dem Standstreifen fahren, droht ein Bußgeld von etwa 55 €.
- Möchten Sie einen Stau rechtswidrig umgehen und überholen andere Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen, wird es mit etwa 75 € schon teurer. Außerdem gibt es einen Punkt im Verkehrsregister in Flensburg.
- Gefährden Sie durch Ihr oben genanntes Verhalten andere Verkehrsteilnehmer, dann erhöht sich das Bußgeld von 75 € auf 90 €. Den Punkt in Flensburg gibt es natürlich zusätzlich.
- Verursachen Sie mit rechtswidrigem Verhalten auf den Seitenstreifen einen Unfall, dann drohen sogar zwei Punkte in Flensburg und ein Bußgeld von 110 €.
Unterschiede zwischen dem Seitenstreifen auf Autobahn und Landstraße
Grundsätzlich sind auch die Seitenstreifen auf Land- und Bundesstraße eine Sicherheitsmaßnahme und nicht Teil der Fahrbahn. Die Nutzung ist hier jedoch etwas häufiger erlaubt. Zum Beispiel dürfen Landmaschinen den Seitenstreifen auf der Landstraße nutzen, wenn schnellere Fahrzeuge hinter ihnen anders nicht vorbeikommen.
Auch die Polizei kann hier den Seitenstreifen für eine Verkehrskontrolle freigeben. Werden Sie also dazu aufgefordert, dürfen Sie natürlich dann den Seitenstreifen befahren.
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Fahren auf dem Seitenstreifen: Wann ist es erlaubt?
- Das Fahren oder das Halten auf dem Seitenstreifen ist dann erlaubt, wenn Sie eine Panne haben oder ein medizinischer Notfall eintritt.
- Wenn der Seitenstreifen durch das entsprechende Verkehrszeichen freigegeben ist, darf man ihn ebenfalls befahren. Dieses ist in der Regel ein quadratisches Schild mit blauem Hintergrund und drei oder mehr in Fahrtrichtung ausgerichteten, weißen Pfeilen. Zwischen dem rechten und dem daneben liegenden Pfeil ist eine dicke, durchgezogene Linie. Das Verkehrsschild wird auch unter dem Begriff „Zeichen 223.1“ geführt.
- Die Regelung wird durch das Verkehrszeichen 223.2 und 223.3 wieder aufgehoben. Bei diesem ist der rechte Pfeil durchgestrichen oder knickt zum Einfädeln auf die rechte Fahrbahn ab.
Zeichen 223.1: Befahren des Seitenstreifens möglich
Wie komme ich vom Standstreifen wieder in den Autobahnverkehr?
Haben Sie wegen einer Panne oder Notsituation auf dem Seitenstreifen gehalten und jetzt möchten Sie sich wieder in den fließenden Verkehr einfädeln? Dann gilt äußerste Vorsicht: Denken Sie daran, dass heranfahrende Fahrzeuge eine deutlich höhere Geschwindigkeit haben und nicht mit dem Einfahren eines anderen Verkehrsteilnehmers vom Seitenstreifen rechnen. Der Seitenstreifen ist keine typische Autobahnauffahrt. Zudem ist es wichtig zu erinnern, dass das Reißverschlussverfahren nicht gilt, wenn Sie den Seitenstreifen verlassen wollen.
Verhalten Sie sich daher wie folgt:
- Setzen Sie den Blinker und beschleunigen Sie.
- Achten Sie auf ausreichend Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern.
- Fahren Sie erst wieder auf die Fahrbahn, wenn diese ausreichend frei ist und Sie im Vergleich zu Ihrer Geschwindigkeit einen ausreichenden Abstand haben. Beachten Sie den eigenen Bremsweg, und den anderer Verkehrsteilnehmer, der mit steigender Geschwindigkeit länger wird.
Die Nutzung des Seitenstreifens ist erlaubt, wenn Sie eine Panne haben
Richtiges Verhalten beim Halten auf dem Seitenstreifen: 5 Tipps
Ist es durch eine Panne unvermeidlich, dass Sie auf dem Seitenstreifen halten, beachten Sie unbedingt die geltenden Verkehrs- und Verhaltensregeln.
- Stellen Sie den Warnblinker an.
- Verlassen Sie das Auto zu Ihrer eigenen Sicherheit auf der Beifahrerseite. Das gilt auch für alle weiteren Insassen.
- Mindestens ein Insasse sollte eine Warnweste tragen. Besser ist es, wenn Warnwesten für alle da sind.
- Stellen Sie das Warndreieck mindestens 100 Meter vor dem Unfallort auf den Seitenstreifen. Der TÜV empfiehlt sogar 450 Meter, weil der Bremsweg für die anderen Verkehrsteilnehmer länger ist.
- Warten Sie hinter der Leitplanke auf den Pannendienst, den Sie jetzt verständigen können.
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