Genau wie bei der Anschaffung eines jeden Fahrzeugs, steht auch beim Kauf eines Elektroautos die Frage im Raum: Wie hoch sind die Kosten für ein E-Auto? Und zwar nicht nur in der Anschaffung, sondern alles in allem – inklusive Unterhalt, Stromkosten, Versicherung sowie Kosten, die sonst noch anfallen können. Lesen Sie hier, was Elektroautos im Schnitt kosten und mit welchen Unterhaltskosten Sie rechnen müssen.
E-Auto kaufen: Mit diesen Kosten ist zu rechnen
Wenn Sie planen, sich ein E-Auto zuzulegen, sollten Sie nicht nur den Kaufpreis ins Visier nehmen. Auch wenn die Anschaffung den größten Teil der Kosten ausmacht, ist es wichtig, auch die laufenden Unterhaltskosten zu berücksichtigen. Bei einem E-Auto sollten Sie mit folgenden Kosten rechnen:
- Kaufpreis oder Leasing-Raten
- Ladekosten
- Kfz-Steuer
- Kfz-Versicherung
- Wartung und Reparaturen
Neben diesen Kosten sollten Sie auch variable Betriebskosten wie beispielsweise die Stellplatzmiete oder regelmäßige Parkgebühren mit einkalkulieren. Vergessen Sie nicht, auch das eine oder andere Bußgeld parat zu haben – nobody is perfect.
Elektroauto Preise: Das kostet ein E-Auto in der Anschaffung
Derzeit kosten E-Autos in der Anschaffung meist mehr als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Der Grund ist die eingebaute Batterie. In Elektroautos werden Lithium-Ionen-Akkus verbaut, für die Rohstoffe wie Lithium und Kobalt benötigt werden. Die Beschaffung dieser Rohstoffe ist noch recht teuer, sodass eine Batterie mehrere tausend Euro kosten kann.
Trotzdem werden E-Autos generell immer günstiger. Das liegt zum einen daran, dass es tendenziell mehr E-Auto-Modelle gibt und sich die Hersteller preislich unterbieten. Zum anderen sinken die Kosten für die Akkus kontinuierlich.
Der Kaufpreis für ein E-Auto liegt derzeit in etwa bei 20.000 bis 40.000 Euro, wobei dieser je nach Modell und Ausstattung rasch ansteigen kann. Jedoch ist die Auswahl an E-Fahrzeugen unter 30.000 Euro recht überschaubar. Natürlich geht es auch deutlich teurer: Premium-Modelle von Porsche oder Tesla können über 100.000 Euro kosten.
Was kostet ein günstiges Elektroauto?
Günstige E-Autos kosten im Schnitt rund 20.000 Euro. Zu dieser Preisklasse zählt zum Beispiel der Dacia Spring Electric, der ab 16.900 Euro (Stand Juni 2024) zu haben ist. Den Renault Twingo E-Tech Electric Paket Techno bekommen Sie ab 28.000 Euro und den Fiat 500e ab 29.490 Euro. Das günstigste Elektroauto aus dem Hause Tesla ist das Model 3, was in der Einstiegsversion rund 42.000 Euro kostet.
Übrigens: Das unschlagbar günstigste Elektroauto ist derzeit der Citroen Ami mit einem Kaufpreis ab 6.900 Euro. Allerdings fährt dieser auch nur maximal 45 km/h mit einer Reichweite von 70 Kilometern.
Was kostet ein gebrauchtes Elektroauto?
Der Gebrauchtwagenmarkt für E-Autos wächst stetig und damit auch die Auswahl. Erfreulich ist, dass die Preise für gebrauchte E-Autos inzwischen immer weiter sinken. Bei einigen beliebten E-Auto-Modellen fielen die Preise zwischen 2023 und 2024 um durchschnittlich 25 Prozent. Je nach Alter, Modell, Zustand und Ausstattung können Sie im Vergleich zum Neuwagenkauf einige tausend Euro sparen.
Nach Berechnung des Gebrauchtwagenportals AutoScout24 liegt der Durchschnittspreis für E-Autos aus mindestens 2. Hand inzwischen bei deutlich unter 30.000 Euro. Beispielsweise kosteten ab 2019 gebaute gebrauchte Mini Cooper SE im ersten Quartal 2023 noch im Schnitt 31.011 Euro – in den folgenden zwölf Monaten fiel der Preis auf 22.836 Euro, was eine Preisminderung von 26,4 Prozent ausmacht.
Während beim e-Golf (gebaut 2014-2020) der Durchschnittspreis von rund 24.000 Euro im ersten Quartal 2023 auf derzeit rund 17.700 Euro sank, kostete ein junger gebrauchter Renault Zoe im Frühjahr 2024 im Schnitt 14,8 Prozent weniger. Ein gebrauchter elektrischer Kleinwagen dieses Typs kostet somit aktuell durchschnittlich rund 16.900 Euro.
Elektroauto laden: Diese Kosten fallen für Strom an
Wie hoch die Ladekosten für Ihr Elektroauto ausfallen, hängt von diversen Faktoren ab. Dazu zählen zum Beispiel die variierenden Faktoren wie das Fahrzeugmodell, der Stromverbrauch des Fahrzeugs oder dessen Ladedauer sowie der Ort, an dem es geladen wird – zu Hause mit einer Wallbox oder an einer öffentlichen Ladesäule. Zu beachten sind zudem die enormen Unterschiede der Stromkosten je nach Anbieter.
Im Folgenden werden wir für beide Ladevarianten eine Beispielrechnung mit dem Fiat 500e (23,8 kWh) RED erstellen, wobei wir die Verbrauchsdaten des Herstellers anwenden. Beachten Sie, dass Ihre tatsächlichen Kosten anhand der genannten Faktoren abweichen können.
Die Formel zum Berechnen der Ladekosten eines E-Autos:
Die Stromkosten eines E-Autos können Sie ganz einfach selbst kalkulieren. Hierzu benötigen Sie den durchschnittlichen Verbrauch des Fahrzeugs je 100 Kilometer und den aktuellen Strompreis. Die Formel dafür lautet:
Stromkosten = Stromverbrauch (kWh je 100 km) x Strompreis (Cent je kWh)
Stromkosten an eigener Ladestation zu Hause
Laut der Webseite Strom-Report liegt der durchschnittliche Strompreis für Haushalte (Neukunden) im Jahr 2024 bei 25,5 Cent pro Kilowattstunde. Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Fiat 500e (23,8 kWh) RED liegt laut Hersteller bei 13,0 kWh je gefahrene 100 Kilometer.
Beispielrechnung:
13,0 kWh/100 km x 25,5 Cent/kWh = 331,50 Cent Stromkosten je gefahrene 100 km
Umgerechnet in Euro betragen die Stromkosten in unserer Beispielrechnung je 100 gefahrene Kilometer somit 3,32 Euro, sofern der Fiat 500e (23,8 kWh) RED zu Hause an einer Wallbox geladen wird.
Anschaffungs- und Installationskosten für die Wallbox:
Stromkosten an öffentlicher Ladestation
Eine klare Darstellung der Ladekosten an öffentlichen Ladestationen ist schwierig. Einerseits variieren die Preise je nach Anbieter sehr stark und andererseits mangelt es oft an Transparenz, wieviel die einzelne Kilowattstunde am Ende tatsächlich kostet. Einer der Gründe dafür sind die unterschiedlichen Tarifmodelle: solche mit und andere ohne Grundgebühr. Hier empfiehlt sich ein ausgiebiger Anbieter-Vergleich.
Die Strompreise an einer Normalladesäule (AC) oder einer Schnellladesäule (DC) betragen je nach Anbieter und je nach Tarifmodell derzeit zwischen 39 und 89 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommt bei manchen Anbietern noch eine monatliche Grundgebühr oder eine Gebühr für die Ladekarte.
Für unsere Beispielrechnung mit dem Fiat 500e (23,8 kWh) RED, der 13,0 kWh Strom je gefahrene 100 Kilometer verbraucht, nehmen wir an, dass wir als EnBW-Kunde mit dem Tarif M an der EnBW-Ladestation 49 Cent je Kilowattstunde zahlen.
Beispielrechnung:
13,0 kWh/100 km x 49 Cent/kWh = 637,00 Cent Stromkosten je gefahrene 100 km
Umgerechnet in Euro betragen die Stromkosten in unserer Beispielrechnung je 100 gefahrene Kilometer somit 6,37 Euro, sofern der Fiat 500e (23,8 kWh) RED an einer EnBW-Ladestation geladen wird.
Beispiele für Stromkosten von 3 E-Auto Ladestationen Betreibern:
ADAC e-Charge
- Grundgebühr: keine
E.ON Drive
Festpreis/Monat:
- Tarif S: 7 € für 10 kWh
- Tarif M: 52 € für 75 kWh
- Tarif L: 119 € für 175 kWh
Nach Aufbrauchen des Energiekontos gilt der Basispreis:
- AC-Laden: 0,59 €/kWh
- DC-Laden: 0,79 €/kWh
EnBW mobility+
- Grundgebühr: Tarif S: keine / Tarif M: 5,99 € / Tarif: L: 17,99 €
- AC- & DC-Laden Tarif S EnBW-Ladestation: ab 0,59 €/kWh; Partner-Ladestation: ab 0,59 €/kWh
- AC- & DC-Laden Tarif M EnBW-Ladestation: ab 0,49 €/kWh; Partner-Ladestation: ab 0,59 €/kWh
- AC- & DC-Laden Tarif L EnBW-Ladestation: ab 0,39 €/kWh; Partner-Ladestation: ab 0,59 €/kWh
Stand: Juni 2024. Alle Angaben ohne Gewähr. Datenbasis: Angaben der Anbieter
E-Auto günstig versichern?
Elektroauto-Kosten: Wie hoch ist die Kfz-Steuer?
Seit dem Ende der staatlichen Förderung von E-Autos gilt noch die im Jahr 2021 eingeführte und für zehn Jahre geltende steuerliche Befreiung. Das heißt nach aktuellem Stand, dass Sie für ein reines Elektroauto, das Sie bis Ende 2025 erstmals zulassen, bis zum 31. Dezember 2030 keine Kfz-Steuer bezahlen müssen.
Sollten Sie demnach im Jahr 2024 ein E-Auto kaufen, profitieren Sie noch rund sechs Jahre von der Steuerbefreiung. Kaufen Sie ein gebrauchtes E-Auto, erhalten Sie den Steuervorteil innerhalb der ursprünglichen zehn steuerfreien Jahre für den noch verbleibenden Zeitraum bis Ende 2030. Beachten Sie dabei jedoch, dass es für Hybridfahrzeuge keine Befreiung von der Kfz-Steuer gibt.
Lese-Tipp:
Was kostet die Versicherung für ein Elektroauto?
Mittlerweile bieten so gut wie alle Versicherer spezielle Tarife für eine Elektroautoversicherung an. Wie hoch der Beitrag genau ausfällt, lässt sich nicht pauschal sagen, da hier viele Faktoren den Preis beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise Alter und Schadenfreiheitsklasse des Fahrers oder die Typklasse und Regionalklasse.
Lese-Tipp:
Diese Wartungskosten können bei einem E-Auto anfallen
Elektromotoren sind in der Regel weniger anfällig für Verschleiß als Verbrennungsmotoren. Außerdem haben E-Autos keine Zahnriemen, Zündkerzen, Auspuff oder andere wartungsintensive Teile. Auch der Ölwechsel entfällt. Das macht sich positiv bei den Wartungskosten für E-Autos bemerkbar. Schätzungen zufolge liegen diese etwa um ein Drittel unter den Wartungskosten für Verbrenner.
Dennoch verzichten die Hersteller nicht komplett auf eine regelmäßige Wartung und empfehlen, diese jährlich oder alle zwei Jahre durchführen zu lassen. Für die Inspektion eines E-Autos ist mit rund 85 Euro rechnen, die Wartungskosten liegen bei etwa 150 Euro. Insgesamt aufs Jahr betrachtet betragen die Wartungskosten bei vielen E-Modellen je nach Verschleiß gewisser Teile bei bis zu 400 Euro.
Den wichtigsten Bestandteil eines E-Autos sollten Sie jedoch immer mal wieder überprüfen und schonen: die Batterie. Um hier die Kosten für die Wartung und den Wertverlust gering zu halten, helfen diese Tipps:
- Laden Sie die Batterie nie in kaltem Zustand
- Halten Sie die Akkuladung zwischen 20 und 80 Prozent
- Verzichten Sie so gut es geht auf Schnellladungen
- Überprüfen Sie regelmäßig die Anschlusspole des Akkus
Sind E-Autos insgesamt günstiger als Verbrenner?
Berücksichtigt man allein die Unterhaltskosten, sind E-Autos günstiger als Benziner oder Diesel. Die große Frage ist aber: Lohnt sich der Kauf eines E-Autos wirtschaftlich seit dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie Ende 2023, wenn man Anschaffungskosten, Unterhaltskosten und den Wertverlust aus Anschaffungspreis abzüglich Wiederverkaufswert mit einrechnet?
Bei der Antwort scheiden sich die Geister. Zumindest, wenn es nach den Spezialisten des ADAC geht, die sich mit dieser Frage im April 2024 beschäftigt und nachgerechnet haben: „Das Ergebnis fällt uneinheitlich aus: Nimmt man alle Kosten eines Autos zusammen, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, liegen je nach Modell manchmal Elektroautos vorn, meist aber das vergleichbare Modell als Benziner oder Diesel. Das zeigt die aktuelle Vollkostenberechnung, bei der E-Autos mit ihrem in Ausstattung und Motorleistung vergleichbaren Verbrennermodell gegenübergestellt wurden.“ (Quelle: ADAC „Kostenvergleich Elektroauto, Benziner oder Diesel: Was ist günstiger?“)
Was kostet E-Auto Leasing?
Eine Alternative zum Kauf eines E-Autos ist das Leasing, was sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Die Vorteile dafür liegen auf der Hand: Sie fahren immer ein nagelneues Auto, können es nach Auslaufen des Vertrags zurückgeben und, sofern gewünscht, ein aktuelles Modell mit fortgeschrittener Technologie auswählen – mit dem Verkauf oder Wertverlust brauchen Sie sich somit nicht befassen.
Statt eines hohen Anschaffungspreises müssen Sie in der Regel nur eine entsprechende Anzahlung leisten, während die Leasingraten Ihre Haushaltskasse schonen. Davon abgesehen fallen kaum Kosten für Verschleißreparaturen an, da es sich meist um Neuwagen oder junge Gebrauchte handelt.
Dennoch sollten Sie beim Elektroauto-Leasing gewisse Punkte beachten. Da die Anschaffungspreise von E-Autos noch recht hoch sind, liegen auch die Leasingraten entsprechend höher als bei einem vergleichbaren Verbrenner. Zudem wird die Leasingrate von diversen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel:
- Anschaffungspreis des E-Autos
- Laufzeit des Leasingvertrags
- Höhe der Anzahlung
Was die Preise für das Elektroauto-Leasing angeht, bietet der Leasingmarkt eine große Spannbreite an Angeboten. Sie können ein Elektroauto bereits für unter 200 Euro monatlich leasen, wobei die Leasingraten je nach persönlichen Marken- oder Ausstattungswünschen auch rasch auf 800 Euro steigen.
Wer lieber exklusive und gehobene Klassen bevorzugt, kann bei so manchen elektrischen Modellen von Marken wie Porsche, BMW oder Audi nicht selten mit einer Leasingrate von weit über 2.000 Euro rechnen – somit ist für jedes persönliche Budget auf dem Elektroauto-Leasingmarkt etwas dabei.
E-Auto Leasing-Angebote gesucht und gefunden:
Auf Leasingportalen können Sie Ihren Wünschen entsprechend viele verschiedene E-Auto Leasing-Angebote miteinander vergleichen und sich einen Überblick über die aktuellen Preise verschaffen, bevor Sie sich entscheiden.
Günstige Autoversicherung von Verti
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