Eine kleine Unachtsamkeit und plötzlich ist es passiert: ein Blechschaden an Ihrem Auto. Sei es auf dem Parkplatz oder im Straßenverkehr – sollte es zu einem Blechschaden kommen, bewahren Sie Ruhe und reagieren Sie in dieser Situation mit Bedacht. Denn in der Regel lässt sich ein Blechschaden am Auto schnell regulieren.
Wann handelt es sich um einen Blechschaden?
Genau und eindeutig definiert ist ein Blechschaden erst einmal nicht. Allerdings bezieht dieser sich im allgemeinen Verständnis auf einen Schaden an der „Oberfläche“ eines Fahrzeugs nach einem Unfall. Betroffen sind dabei Autoteile wie Türen, Kotflügel, Stoßstangen oder das Dach. Die darunterliegende Fahrzeugstruktur und die Funktionalität des Fahrzeugs sind durch einen Blechschaden am Auto nicht beeinträchtigt, was ihn von einem größeren Schaden oder einem Totalschaden abgrenzt.
Zudem erfordert ein Blechschaden keine dringliche Reparatur. Sie könnten theoretisch, sofern Sie die Optik nicht stört und die Verkehrssicherheit des Autos gewährleistet bleibt, damit auch weiterhin fahren. Sollten Sie sich doch für eine Reparatur entscheiden, beschränkt diese sich auf die Instandsetzung oder den Austausch der betroffenen Karosserieteile.
Blechschaden oder Bagatellschaden?
Häufig werden die Worte Blechschaden und Bagatellschaden synonym verwendet. Allerdings ist das genau genommen nicht richtig: Spricht man von einem Blechschaden am Auto, bezieht dieser sich auf konkrete Schäden in Form von Kratzern im Lack oder Dellen im Material. Ein Bagatellschaden bezeichnet einen kleineren Schaden, der sich jedoch nicht spezifisch auf die Art bezieht. Ein Bagatellschaden kann ein Blechschaden sein, muss es aber nicht zwangsläufig. Andersherum kann ein Blechschaden am Auto weit mehr als ein Bagatellschaden sein.
Wichtig wird die Einstufung dann, wenn es um die Kfz-Versicherung geht. Die Reparaturkosten bei einem Bagatellschaden richten sich nach dem Schadenumfang. Dabei liegt die Bagatellschadensgrenze bei einem Betrag von 750 bis 1000 €. In diesem Bereich werden alle Reparaturen als Bagatellschaden betrachtet. Die genaue Höhe kann je nach Versicherer variieren.
Da die meisten Versicherungen bei einem Bagatellschaden die Kosten für einen Gutachter nicht tragen, sollten Sie sich für die Schadenregulierung einen Kostenvoranschlag Ihrer Werkstatt einholen. Reicht Ihnen das nicht aus, können Sie auf eigene Kosten ein Kurzgutachten eines Kfz-Sachverständigen erstellen lassen.
Getragen wird ein Blechschaden an Ihrem Auto, wenn Sie unverschuldet in den Unfall involviert sind, von der Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallgegners. Kam es durch einen selbst verursachten Unfall zu einem Blechschaden an Ihrem Auto, benötigen Sie für die Kostenübernahme an Ihrem Fahrzeug eine Kaskoversicherung.
Lesen Sie aufmerksam:
Wie hoch die Versicherungssumme bei einem Bagatellschaden ist, lässt sich zumeist in den Versicherungsunterlagen finden. Schauen Sie vor Abschluss der Versicherung daher genau hin.
Was tun nach einem Blechschaden?
Sie haben mit Ihrem Auto einen Blechschaden verursacht oder sind in einen kleinen Unfall involviert, an dem Sie keine Schuld tragen? Das Erste, was Sie jetzt tun sollten: Die Unfallstelle absichern, um weitere Unfälle zu vermeiden und Ihre eigene Sicherheit sowie die der anderen Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Schalten Sie die Warnblinkanlage ein, ziehen Sie eine Warnweste an und stellen Sie das Warndreieck in angemessener Entfernung auf. Sollte jemand verletzt sein, rufen Sie den Krankenwagen und leisten Sie Erste Hilfe.
Ist die Schuldfrage nicht eindeutig, ist es ratsam die Polizei zu rufen.
Im Anschluss sollten Sie den Unfall dokumentieren. Machen Sie detaillierte Fotos von allen beteiligten Fahrzeugen, den spezifischen Schäden und der Gesamtübersicht der Unfallstelle.
Erstellen Sie ein detailliertes Unfallprotokoll. Notieren Sie Datum, Uhrzeit, Wetterbedingungen und Verkehrssituation. Beschreiben Sie den Hergang so genau wie möglich. Erstellen Sie das Protokoll gemeinsam mit den anderen Unfallbeteiligten.
Tauschen Sie Namen, Adressen, Telefonnummern und Versicherungsdaten aus, um später die Schadenabwicklung durchzuführen.
Falls Zeugen den Unfall beobachtet haben, bitten Sie diese ebenfalls um ihre Kontaktdaten. Zeugenaussagen sind bei Unklarheiten über den Unfallhergang sehr hilfreich.
Wenn Sie wieder zu Hause sind, kontaktieren Sie Ihre Versicherung so bald wie möglich, um den Schaden zu melden.
Das sollten Sie unbedingt nach einem Unfall tun
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Blechschaden nach Unfall: Fehler, die man vermeiden sollte
Nehmen Sie einen Blechschaden, egal wie groß oder klein er sein mag, ernst. Was Sie auf keinen Fall tun sollten: „Fahrerflucht“ begehen. Kam es auf einem Parkplatz zur Kollision, reicht es nicht aus, wenn Sie einfach nur Ihre Kontaktdaten hinterlassen und sich dann vom Unfallort entfernen. Damit machen Sie sich strafbar. Wenn nach einer angemessenen Wartezeit der Fahrzeughalter weiterhin nicht anzutreffen ist, rufen Sie die Polizei.
Ebenso wichtig im Zusammenhang mit einem Blechschaden am Auto: Unterschreiben Sie kein Schuldeingeständnis. Am Unfallort geht es oft hektisch zu. Jeder ist aufgewühlt und eine objektive Betrachtung der Situation ist erst später möglich.
Konzentrieren Sie sich besser darauf, alle relevanten Informationen und Beweise sicherzustellen, bevor Sie die Unfallstelle verlassen.
Was droht bei Fahrerflucht?
Wie bereits erwähnt, wenn Sie sich auch bei einem Blechschaden am Auto vom Unfallort entfernen, begehen Sie laut Gesetz „Fahrerflucht“ . Nach § 142 Strafgesetzbuch (StGB) kann diese mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Die Strafe wird bei einem Blechschaden sicher nicht so gravierend ausfallen. Doch zumindest müssen Sie mit einer hohen Geldstrafe, dem Entzug der Fahrerlaubnis und Punkten in Flensburg rechnen.
Was aber, wenn Sie selbst nicht gemerkt haben, dass Sie gegen ein anderes Fahrzeug gestoßen sind? In dem Fall können Sie sich auch nicht der Fahrerflucht schuldig machen. Ein Strafbestand liegt nur bei Vorsatz vor.
Gilt auch bei einem Blechschaden: Wer sich nach einem Schaden am Auto vom Unfallort entfernt, begeht „Fahrerflucht“
Wie handhabt die Versicherung einen Blechschaden am Auto?
Bei einem Unfall mit Blechschaden am Auto hängt die Regulierung wesentlich von der Klärung der Schuldfrage ab. Ist beispielsweise beim Ausparken ein Fahrzeug gegen ein geparktes Auto gefahren, wird der Fahrer in der Regel als Unfallverursacher in die Haftung genommen. In einem solchen Fall übernimmt die Haftpflichtversicherung des Verursachers die Kosten für die Schäden am anderen Fahrzeug. Hat der Verursacher eine Vollkaskoversicherung, werden auch die Schäden am eigenen Auto abgedeckt.
Ist die Schuldfrage nicht sofort klar, empfiehlt es sich, die Polizei zu rufen. Zudem ist eine umfassende Dokumentation wichtig, damit der Geschädigte bei seiner Versicherung alle Ansprüche geltend machen.
FAQ zum Thema Blechschaden
Ist es sinnvoll, einen Blechschaden am Auto der Versicherung zu melden?
Ob und wie Sie einen kleineren Unfall Ihrer Versicherung melden, hängt von der Schadenhöhe und Ihrem Versicherungstarif ab. Für kleine Schäden genügen oft ein Kostenvoranschlag einer Werkstatt und Schadenfotos. Bei größeren Schäden kann ein detailliertes Gutachten nötig werden.
Was hat ein Blechschaden für Auswirkungen auf die Schadenfreiheitsklasse?
Bevor Sie einen Blechschaden Ihrer Kfz-Versicherung melden, sollten Sie die möglichen finanziellen Konsequenzen berücksichtigen. Eine Schadenmeldung kann zu einer Rückstufung in eine höhere Schadenfreiheitsklasse führen, was sowohl bei der Haftpflicht- als auch bei der Vollkaskoversicherung gilt. So müssten Sie mit deutlich höheren Versicherungsbeiträgen rechnen. Details zur Rückstufung finden Sie in der Rückstufungstabelle Ihrer Vertragsunterlagen.
Wann sollte ein Gutachter bei einem Blechschaden am Auto hinzugezogen werden?
Für kleinere Blechschäden am Auto ist meist kein Kfz-Gutachter erforderlich. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen möchte, kann nach Rücksprache mit seiner Versicherung ein Kurzgutachten beantragen, das in der Regel zwischen 50 und 100 € kostet.
Muss bei einem Blechschaden am Auto die Polizei gerufen werden?
Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass bei jedem Autounfall die Polizei gerufen werden muss. Tatsächlich ist dies bei einem Blechschaden am Auto nicht notwendig, sofern die Schuldfrage zwischen den Beteiligten geklärt ist. Die Polizei ist nicht verpflichtet, solche kleinen Schäden aufzunehmen, und ihre Hinzuziehung in diesen Fällen kann sogar als technische Hilfsleistung kostenpflichtig sein.
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