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Auch 2025 wurde die CO₂-Abgabe noch einmal erhöht. Welche Auswirkungen hat das auf die Preise von Benzin und Diesel? Welche Benzinpreis-Prognose ergibt sich daraus für 2025 und die weitere Zukunft? Und welche Entlastung können Autofahrer gegebenenfalls in Anspruch nehmen? Fragen, die wir in diesem Artikel beantworten.
Benzinpreisentwicklung 2025: Das Wichtigste in Kürze
- Mit der Erhöhung der CO₂-Abgabe zum Januar 2025 (von 45 auf 55 Euro pro Tonne CO₂) kommt es erneut zu einem Anstieg der Spritpreise.
- Der ADAC rechnete für 2025 im Vergleich zu 2024 mit einem Anstieg des CO₂-Preises für den Liter Benzin um rund 3,0 Cent und für den Liter Diesel um rund 3,1 Cent. Der Anstieg ist für Autofahrer zwar unerfreulich, fällt jedoch zumindest geringer aus als im Vorjahr.
- Wie es mit der Benzinpreisentwicklung in diesem Jahr weitergeht, ist schlecht abzuschätzen. Dies hängt unter anderem von Faktoren wie der Entwicklung des Rohöl-Preises, dem weiteren Verlauf des Krieges in der Ukraine sowie der allgemeinen weltweiten Nachfrage ab. Die gute Nachricht: Stand Februar 2025 gelten die unmittelbaren Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Spritpreise als überwunden.
- Wie schon im Vorjahr sind auch 2025 die Preisunterschiede zwischen Diesel und Benzin nicht mehr gravierend. Im Durchschnitt ist der Diesel gerade einmal 6 Cent günstiger als Benzin. Das ist erstaunlich, denn auf den Diesel fallen rund 20 Cent weniger Energiesteuer pro Liter an, als bei Benzin.
Rückblick: Verlauf der Spritpreise zwischen 2020 bis 2024
Durch die Corona-Krise hatten sich die Benzin- und Dieselpreise erholt. Seitdem steigen die Preise, von wenigen Schwankungen abgesehen. Laut einer Auswertung des Online-Portals „Clever Tanken“ kostete der Liter Super E10 zum Jahresende 2021 schon 38 Cent mehr als Ende 2020, der Liter Diesel war sogar 42 Cent teurer.
In der ersten Jahreshälfte 2022 fand aufgrund des Russland-Ukraine Krieges ein enormer Preisanstieg statt. Autofahrer zahlten für Super E10 im Jahresdurchschnitt 1,86 Euro pro Liter und für Diesel rund 1,95 Euro pro Liter. Damit wurde das bisherige Rekord-Jahr 2012 sogar übertroffen.
Während die Preise für Superbenzin im Juni 2022 meist noch über 2 Euro, beim Diesel sogar über 2,10 Euro lagen, konnten Autofahrer im Juli endlich aufatmen: Im bundesweiten Monatsdurchschnitt kostete der Liter Super E10 laut einer Auswertung von „Clever Tanken“ rund 1,79 Euro – der niedrigste Wert seit Februar. Neben dem Tankrabatt lag dies allerdings auch am Ölpreis, der im Juli gesunken war.
Zudem brachte die Bundesregierung im Juni ein milliardenschweres Entlastungspaket für die Bürger auf den Weg. Ein Bestandteil war die Senkung der Energiesteuer auf Sprit – der sogenannte „Tankrabatt“. Damit sollten nach den Berechnungen der Bundesregierung die Preise beim Benzin um 35 Cent und beim Diesel um 17 Cent sinken. Zur Einführung des Tankrabatts war die Wirkung jedoch noch verhalten.
2023 und 2024 war der Tankrabatt schon lange wieder Geschichte und es kam zu deutlichen Preisanstiegen. 2024 betrug der laut ADAC im Vergleich zu 2020 bereits 12,7 Cent für Benzin und 14,2 Cent für Diesel.
Lese-Tipp:
Wie viel eine E-Auto-Ladung im Vergleich zu einer Tankfüllung Sprit kostet und wie teuer ein E-Auto im Vergleich zu Verbrennern insgesamt ist, erfahren Sie in unserem Artikel „Was kostet ein E-Auto?“
Sie wollen mit Ihrem E-Auto Geld verdienen? Wie das funktioniert, haben wir in unserem Ratgeberartikel zur THG-Quote zusammengefasst.
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Höhere Pendlerpauschale seit Januar 2022 soll Bürger entlasten
Als Ausgleich zur Einführung der CO₂-Abgabe erhöhte die Bundesregierung zum 1. Januar 2022 die Entfernungspauschale, besser bekannt als Pendlerpauschale. Mit dieser Regelung können Arbeitnehmer und Selbstständige noch bis Ende 2026 für ihren Arbeitsweg 38 Cent pro Kilometer ab dem 21. Entfernungskilometer jährlich in ihrer Steuererklärung geltend machen. Für die ersten 20 Kilometer sind jedoch nach wie vor nur 30 Cent pro Kilometer absetzbar.
Die Regelung ist noch bis 2026 gültig, im Vergleich zum Vorjahr ergeben sich hieraus also für 2025 keine Änderungen.
CO₂-Abgabe: Was bedeutet der Anstieg für die Spritpreise?
Seit der nationalen Einführung der CO₂-Bepreisung fossiler Brennstoffe im Jahr 2021 (mit 25 Euro pro Tonne) kostet das Tanken und Heizen für Bürger schrittweise stetig mehr. Mit der Verteuerung soll der Verbrauch und damit der Ausstoß des Treibhausgases verringert werden, um die Klimaziele zu erreichen.
Während der CO₂-Preis im Vorjahr 2024 noch bei 45 Euro pro Tonne lag, wurde die Abgabe zum 1. Januar 2025 auf 55 Euro pro Tonne Kohlendioxid erhöht. Das entspricht einem Anstieg von über 22 Prozent. Auch über die kommenden Jahre ist geplant, die CO₂-Abgabe weiter schrittweise anzuheben.
Demnach soll eine Tonne CO₂ im Jahr 2026 noch einmal um 10 Euro ansteigen und bereits 65 Euro kosten. 2026 würde die CO₂-Abgabe folglich für eine Preissteigerung von rund 17 Cent pro Liter Benzin und rund 19 Cent pro Liter Diesel im Vergleich zum Basisjahr 2020 sorgen. Inwieweit der CO₂-Preis nach 2026 steigt, sollen Angebot und Nachfrage regeln.
Grundsätzlich ist der Anstieg des CO₂-Preises höher als geplant. Grund ist ein verstärkter Anstieg im Vorjahr, der sich natürlich auch auf 2025 und das Folgejahr auswirkt.
Warum stieg der CO2-Preis 2024 höher als geplant?
Der Grund war ein massives Loch im Bundeshaushalt 2024, das die Regierung zu einschneidenden Sparmaßnahmen zwang. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom November 2023 hatte den Nachtragshaushalt 2021 als verfassungswidrig erklärt, was Auswirkungen auf den Haushalt 2024 hatte. Das Gericht hatte damals das Vorgehen der Bundesregierung, nicht genutzte Corona-Kredite im Bundeshaushalt auf den Klima- und Transformationsfond zu übertragen, als verfassungswidrig eingestuft. Dadurch fehlen Mittel in Milliardenhöhe. Zu den Maßnahmen der Bundesregierung zählt neben der stärkeren Anhebung der CO₂-Abgabe unter anderem auch die frühzeitige Beendigung der E-Auto-Förderung.
Lese-Tipp:
Was sich im aktuellen Autojahr noch alles ändert, können Sie in unserem Ratgeber-Artikel „Änderungen für Autofahrer“ nachlesen.
Benzinpreisprognose: Wie geht es 2025 weiter?
Wie immer hängen auch 2025 die Spritpreise stark vom Ölpreis ab. Diesbezüglich sieht Autobild im aktuellen Jahr für Autofahrer aber einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Das Magazin beruft sich hier auf ADAC Kraftstoffexperte Christian Laberer, der meint: „Solange es keine weiteren großen Krisen gibt, wird sich da nicht viel tun.“
Aktuell ist der Preis günstiger als im Jahresdurchschnitt des Vorjahres. Das könnte bedeuten, dass dies auch den Rest des Jahres so bleibt. Trotzdem: Ein Versprechen ist das nicht. Neben dem Ölpreis ist auch der Wechselkurs zwischen Dollar und Euro ein Faktor für den Spritpreis und hier steht der Euro unter Druck.
Eine verlässliche und seriöse Vorhersage darüber, ob und inwieweit die Kosten für Benzin und Diesel in diesem Jahr sinken oder steigen werden, ist somit nur sehr schwer möglich.
Clever tanken: Überblick zu tagesaktuellen Spritpreisen
Die Preise beim Tanken können im Tagesverlauf um bis zu 9 Cent je Liter schwanken. Auf Benzinpreis.de erfahren Sie die tagesaktuellen Durchschnittswerte der Preise für Super, Super E10 und Diesel in Deutschland. Neben der Uhrzeitangabe, wann Sie den höchsten Durchschnittspreis zahlen würden (meist morgens), erhalten Sie auch eine Prognose, wann der günstigste Zeitpunkt zum Tanken ist – wie zum Beispiel am 9. Februar ab 21:55 Uhr mit 1,70 Euro für Super E10 und 1,69 Euro für Diesel. Bekanntlich ist abendliches Tanken meist deutlich günstiger als morgens.
Benzinpreisentwicklung in Deutschland von 2010 bis heute
Wie setzt sich der Benzinpreis zusammen?
Ein großer Teil des Spritpreises sind Steuern und Abgaben: Zunächst die Energiesteuer, früher Mineralölsteuer genannt. Der Energiesteuersatz beträgt 65,45 Cent je Liter Benzin und 47,04 Cent je Liter Diesel. Des Weiteren wird eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf den Verkaufspreis erhoben.
Seit 2021 kommt zudem die jährlich steigende staatliche CO₂-Abgabe hinzu. Diese beträgt seit Januar 2025 aktuell 55 Euro pro Tonne Kohlendioxid. Summa summarum zahlen Autofahrende somit bei jeder Tankrechnung einen Steuer- und Abgabenanteil von rund 59 Prozent bei Benzin und rund 50 Prozent bei Diesel.
Abgesehen von Steuern und Abgaben stecken im Kraftstoffpreis noch die Produktkosten selbst. Hierzu zählen die Abbaukosten ebenso wie die Transportkosten von der Erdölquelle nach Deutschland, wo der Rohstoff dann noch weiterverarbeitet wird, was wiederum Geld kostet. Zu guter Letzt setzen die Ölkonzerne noch eine gehörige Gewinnmarge fest.
Diese Kosten und Gewinne machen den Löwenanteil des durchschnittlichen Literpreises für Super, E10 und Diesel an Tankstellen in Deutschland aus. Dies geht auch aus einem ADAC-Beitrag zur Zusammensetzung der Kraftstoff-Kosten im Beispieljahr 2023 hervor, den wir unten verlinkt haben.
Diese Faktoren können unter anderem die Kraftstoffpreise beeinflussen:
- Der aktuelle Preis für Rohöl
- Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt
- Weltweite Konflikte und Kriege
- Kosten für den Transport zur Zapfsäule sowie Lagerhaltung, Vertrieb, Weiterverarbeitung und Gewinnmarge der Mineralölkonzerne
- Der aktuelle Dollarkurs, da Benzin fast ausschließlich in Dollars gehandelt wird
- Wettbewerb zwischen den Tankstellenbetreibern
Benzinpreisentwicklung in Deutschland von 2010 bis heute
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