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Autonomes Fahren – Mobilität der Zukunft?

5 Min Autonomes Fahren als Zukunft der Mobilität? Ab wann treffen wir auf selbst fahrende Fahrzeuge im deutschen Straßenverkehr und was hat das für Vorteile?

Autonomes Fahren

Im Hinblick auf die Mobilität der Zukunft und die Gestaltung eines nachhaltigen Straßenverkehrs stehen aktuell vor allem Elektroautos im Fokus. Allerdings gibt es noch einen weiteren Trend: Autonomes Fahren. Selbstfahrende Autos befinden sich noch am Anfang der Entwicklung und auch der Zeitpunkt, wann autonomes Fahren in Deutschland tatsächlich in unseren Alltag einzieht, bleibt bisher unklar. Doch es lohnt sich, die Art und Weise, wie wir künftig unterwegs sein könnten, verstehen zu lernen.

Autonomes Fahren einfach erklärt

Als autonomes Fahren wird das selbstständige Fahren eines Fahrzeugs bezeichnet. Es steuert und navigiert ohne menschliches Eingreifen. Dafür sind autonome Autos mit fortschrittlicher Sensorik, speziellen Kameras und künstlicher Intelligenz ausgestattet. Die hochinnovative Technik analysiert die Umgebung in Echtzeit und trifft daraufhin eigenständige Entscheidungen, etwa beim Wechseln der Fahrspur oder beim Anhalten an Ampeln.

Die Technologie hinter den Autos der Zukunft basiert auf komplexen Algorithmen. Sie sorgen dafür, dass ein autonomes Auto Hindernisse erkennt und auf das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer reagiert. Auch Schilder werden beim autonomen Fahren erkannt und ausgewertet, sodass die Fahrweise entsprechend angepasst wird.

Dabei durchläuft das Fahrzeug verschiedene Stufen der Autonomie: von „teilweise automatisiert“, welche noch einer gewissen Überwachung durch den Fahrer bedarf, bis zu „vollständig autonom“, wo keinerlei menschliche Interaktion mehr notwendig ist. Eine Definition der 5 Stufen des autonomen Fahrens finden Sie etwas weiter unten im Text.

Wie funktioniert autonomes Fahren?

Autonomes Fahren funktioniert durch ein komplexes Zusammenspiel von Hardware und Software. Vor allem Sensoren spielen beim selbstfahrenden Auto eine wichtige Rolle. Kameras, Radar und Laser sammeln mit einer kontinuierlichen 360-Grad-Überwachung detaillierte Informationen über die Umgebung des Fahrzeugs, einschließlich anderer Verkehrsteilnehmer, Fußgänger, Straßenschilder, Ampeln und vieles mehr. Zusätzlich kommt GPS zum Einsatz.

Die gesammelten Daten werden dann in Echtzeit an die bordeigenen Computer übermittelt, die mit fortschrittlichen Algorithmen wie maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz ausgestattet sind. Die Algorithmen sind in der Lage, diese zu interpretieren, um ein präzises Modell der Umgebung zu erstellen und den aktuellen Zustand zu verstehen. Auf Basis dieser Auswertung trifft das System Entscheidungen über Aktionen wie Beschleunigen, Bremsen, Lenken und Navigieren durch den Verkehr. Und das in Sekunden.

Um auf unerwartete Situationen reagieren zu können, sei es eine plötzliche Verkehrsveränderung oder unvorhergesehene Hindernisse, kommen in autonomen Fahrzeugen robuste Sicherheitsprotokolle zur Anwendung. Zudem sorgen Netzwerkverbindungen dafür, dass Fahrzeuge untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur kommunizieren können, was als Vehicle-to-Everything-Kommunikation (V2X) bekannt ist.

Was sind die 5 Stufen des autonomen Fahrens?

Der Verband der Automobilingenieure (SAE) hat fünf Stufen der Fahrzeugautomatisierung definiert, von Stufe 0 („Keine Automatisierung“) bis Stufe 5 („Volle Automatisierung“). Seit 2016 sind Fahrzeuge der Stufen 2 und 3 im Straßenverkehr zugelassen. Auf bestimmten Strecken ist inzwischen auch das voll automatisierte Fahren der Stufe 4 möglich. Allerdings ist die Rechtslage zum autonomen Fahren in Deutschland noch sehr komplex.

Die 5 Stufen des autonomen Fahrens im Überblick:

Stufe 1: Assistiertes Fahren

Der Fahrer behält die vollständige Kontrolle über das Fahrzeug, wird jedoch durch einzelne Assistenzsysteme wie Tempomat oder Spurhalteassistent unterstützt.

Stufe 2: Teilautomatisiertes Fahren

Das Fahrzeug übernimmt in bestimmten Situationen wie beim Überholen oder dem rückwärts und seitlichen Einparken die Kontrolle, einschließlich Beschleunigen und Bremsen. Der Fahrer muss die Systeme jedoch überwachen und bei Bedarf eingreifen.

Stufe 3: Hochautomatisiertes Fahren

Unter definierten Bedingungen steuert das Fahrzeug selbstständig, sodass der Fahrer vorübergehend die Aufmerksamkeit abwenden kann. Bei Warnung des Systems muss jedoch ein sofortiges Eingreifen möglich sein.

Stufe 4: Vollautomatisiertes Fahren

Das Fahrzeug bewältigt alle Fahraufgaben, auch bei hohen Geschwindigkeiten oder Tempolimits wie auf Autobahnen, selbstständig. Der Fahrer darf während der Fahrt schlafen, da das System für Sicherheit sorgt.

Stufe 5: Autonomes Fahren

Das Fahrzeug fährt vollkommen autonom, auch ohne Insassen. Lenkrad und Pedale sind überflüssig, da das System jede Verkehrssituation sicher meistert. Der Fahrer wird zum reinen Passagier.

Autonomes Fahren: 5 Stufen

Das sind die 5 Stufen des Autonomen Fahrens

Wie sieht es mit dem autonomen Fahren in Deutschland aus?

Deutschland will eine Vorreiterrolle im autonomen Fahren einnehmen und fördert daher aktiv die Forschung und Entwicklung rund um selbstfahrende Autos.

Seit 2017 ist in Deutschland automatisiertes Fahren nach SAE-Stufe 3 erlaubt, bei dem das Fahrzeug bestimmte Aufgaben übernimmt, der Fahrer allerdings eingreifen muss. Seit 2021 dürfen auch Fahrzeuge gemäß der SAE-Stufe 4, also vollautomatisiert, in definierten Bereichen des öffentlichen Straßenverkehrs eingesetzt werden.

Obwohl die Technik und die rechtlichen Rahmenbedingungen länger als erwartet entwicklungsbedürftig sind, hat Deutschland zumindest die Grundlagen für autonomes Fahren geschaffen. Vollständig autonome Fahrzeuge im regulären Straßenverkehr werden jedoch voraussichtlich erst in einigen Jahren Realität.

Zu den möglichen, aktuell vorstellbaren Einsatzszenarien von autonomem Fahren gehören Shuttle-Verkehre, People-Mover auf festgelegten Routen, Hub2Hub-Verkehre zwischen Verteilzentren, nachfrageorientierte Angebote in Randzeiten sowie die Beförderung von Personen und Gütern auf der ersten oder letzten Meile. Auch „Dual Mode Fahrzeuge“, wie beim Automated Valet Parking (AVP), fallen darunter.

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Aktueller Stand:

In Städten wie Kopenhagen fahren bereits autonome Busse. Auch in Deutschland laufen ähnliche Projekte. Von 2010 bis 2020 fuhr in Braunschweig das autonome Auto „Leonie“ mit bis zu 60 km/h. Am Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik wird weiterhin an autonomen Logistiklösungen gearbeitet.

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Die ersten Schritte zum autonomen Fahren im Straßenverkehr:

Automated Valet Parking (AVP) wird voraussichtlich eine der ersten serienmäßigen autonomen Fahrfunktionen sein. Im Gegensatz zu aktuellen Systemen, bei denen der Fahrer weiterhin verantwortlich bleibt, übernimmt AVP den Parkvorgang vollständig: Das Fahrzeug fährt selbstständig von einer Abgabestelle zu einem Parkplatz und kehrt bei Bedarf autonom zur Abholstelle zurück.

Günstige Autoversicherung gesucht?

Autonomes Fahren: Wer haftet bei einem Unfall?

Beim assistierten Fahren im SAE-Level 2 bleibt die Verantwortung klar beim Fahrer, auch wenn unterstützende Assistenzsysteme wie Spurhalte- oder Abstandsassistenten eingesetzt werden. Es bedarf einer stetigen Kontrolle und Aufmerksamkeit. Bei einem Unfall haftet der Fahrer.

Bei hochautomatisierten Systemen im SAE-Level 3 darf der Fahrer in bestimmten Situationen die Steuerung an das System übergeben, muss jedoch jederzeit eingriffsbereit bleiben. Sollte ein Unfall passieren, während das System aktiviert ist, könnte der Hersteller haften, wenn ein technischer Fehler nachgewiesen wird. Eine Blackbox im Fahrzeug hilft dabei, die Umstände zu klären.

Vollständig autonome Fahrzeuge wie im SAE-Level 5 würden sicher eine zusätzliche Haftpflichtversicherung verlangen, um sicherzustellen, dass im Schadensfall alle Ansprüche gedeckt sind. Bis vollständig autonomes Fahren im Straßenverkehr zugelassen ist, müssen noch viele rechtliche Fragen in dieser Hinsicht geklärt werden.

Autonomes Fahren: Pro & Contra

Autonomes Fahren: Diese Pro- und Contra-Punkte gibt es

Wie sieht die nahe Zukunft des autonomen Fahrens aus?

Experten schätzen, dass ab etwa 2025 vermehrt automatisierte Taxis und Busse auf deutschen Straßen unterwegs sein könnten. Automatisierte Lkws könnten ab 2030 über die Autobahnen rollen. Die Einführung des automatisierten Fahrens auf Landstraßen könnte jedoch bis 2040 dauern. Da viele Fahrzeuge bis zu 20 Jahre in Betrieb bleiben, wird es noch einige Zeit dauern, bis sich das autonome Fahren flächendeckend durchsetzt.

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