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Ihr Auto steckt im Schnee fest oder ist über Nacht eingeschneit? Selbst in Anbetracht der schönsten Winterlandschaft wird das schnell zum großen Ärgernis, kostet Zeit und vor allem Nerven. Aber keine Sorge! Wir zeigen Ihnen die besten Tipps, wie Sie Ihr Auto wieder aus dem Schnee befreien.
Auto im Schnee festgefahren: Ursachen
Ein Auto, das festgefahren im Schnee steckt, ist keine Seltenheit. Vor allem im Flachland, wo oft große Schneemengen den Verkehr im Griff haben, kennt man diese Situation nur zu gut. Dabei kann es viele Gründe haben, warum das Auto im Schnee feststeckt.
Zu den häufigsten Ursachen zählt eine ungeeignete Bereifung beziehungsweise das Fahren ohne Winterreifen. Sprich: Es befinden sich noch Sommerreifen oder abgefahrene Winterreifen auf den Felgen. Sowohl ein fehlendes Profil als auch eine nicht angepasste Reifenmischung verschlechtern die Traktion erheblich. Es fehlt an Grip und schon hat sich das Auto im Schnee festgefahren. Aber auch dann, wenn zugelassene Winterreifen aufgezogen sind, kann Eisglätte unter der Schneedecke dazu führen, dass die Reifen durchdrehen. Hier ist schlichtweg der Reibungswiderstand so reduziert, dass es nötig wird, das Auto aus dem Schnee auf anderen Wegen zu befreien.
Auch die nachfolgenden Faktoren können es begünstigen, dass sich Ihr Auto festgefahren hat und aus dem Schnee befreit werden muss:
- Verdichteter oder nasser Schnee
- Schneeverwehungen oder festgefahrene Spurrillen in Kombination mit einer geringen Bodenfreiheit
- Durchdrehende Räder bei zu hoher Drehzahl
- Falsche Fahrtechnik wie plötzliche Lenkbewegungen oder abruptes Gas geben
- Schneeansammlungen unter den Reifen
- Angehalten in tiefem Schnee
- Zu wenig Gewicht auf den Antriebsrädern
Auto im Schnee festgefahren? Tipps, wie Sie Ihr Auto befreien können
Wichtig: Ein festgefahrenes Fahrzeug sollte stets mit Bedacht aus dem Schnee befreit werden. Einer der wertvollsten Fahrtipps im Winter in diesem Zusammenhang ist es, übermäßiges Gas geben zu vermeiden. Das wird die Situation nur verschlimmern, da die Reifen den Schnee verdichten und eine glatte Eisschicht entsteht, die die Traktion weiter reduziert.
- Stattdessen räumen Sie zunächst den Schnee rund um die Räder frei. Nutzen Sie dafür eine Schaufel oder improvisieren Sie mit Gegenständen, die Sie sonst noch im Auto finden. Falls nötig, entfernen Sie den Schnee mit den Händen.
- Überprüfen Sie anschließend, welches Rad beim Anfahren durchdreht. Stellen Sie dann die Vorderräder gerade, damit diese mehr Traktion gewinnen. Streuen Sie Sand, Streugut oder Schotter direkt vor das durchdrehende Rad, was wiederum den Grip verbessert. Haben Sie dergleichen nicht zur Hand, eignen sich auch rutschfeste Materialien wie eine Fußmatte oder Zweige.
- Starten Sie dann mit wenig Gas oder alternativ im zweiten Gang. Falls die Räder erneut durchdrehen, gehen Sie sofort runter.
Gut zu wissen:
Fahrzeuge mit Front-, Heck- oder Allradantrieb setzen die Motorkraft jeweils an unterschiedlichen Achsen um. In den meisten Fällen dreht daher nur ein einzelnes Rad durch. Um Ihr Fahrzeug aus dem Schnee zu befreien, sollte genau dieses Rad gezielt unterstützt werden.
Was können Sie tun, wenn Sie mit Ihrem Auto immer noch im Schnee feststecken?
- Freischaukeln: Das Fahrzeug mit kurzen Vor- und Rückwärtsbewegungen lösen. Falls sich eine kleine Mulde bildet, am höchsten Punkt anhalten, Handbremse ziehen und Sand hinter die Reifen streuen. Danach zurückrollen und erneut Anlauf nehmen.
- Zusätzlicher Druck auf die Antriebsräder: Falls möglich, sich vorsichtig auf den Kotflügel lehnen oder bei Heckantrieb auf den geöffneten Kofferraum setzen, um das Gewicht auf die Antriebsachse zu verlagern.
- Mitfahrer oder Passanten um Hilfe fragen: Helfer können das Auto anschieben, sollten dabei aber nur an stabilen Karosserieteilen anfassen.
- Abschleppen lassen: Falls alle Maßnahmen scheitern, kann ein anderes Fahrzeug das festgefahrene Auto mit einem Abschleppseil aus dem Schnee ziehen.
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Checkliste zur sofortigen Befreiung eines Autos aus dem Schnee
Ruhe bewahren und die Situation einschätzen
- Prüfen, ob alle Reifen feststecken oder nur einzelne Räder betroffen sind
- Überlegen, ob eine einfache Vor- und Zurückbewegung das Problem lösen kann
- Umgebung auf Hindernisse wie Schneehaufen oder Eisflächen kontrollieren
Sanfte Beschleunigung versuchen
- Sanft anfahren, um ein Durchdrehen der Räder zu vermeiden
- Falls Räder durchdrehen: Sofort aufhören und nicht tiefer eingraben
- Eventuell in den zweiten Gang schalten (bei Schaltgetriebe)
Schwung durch Wippen erzeugen
- Vor- und zurückrollen, um eine Spur im Schnee zu schaffen
- Mehrfaches leichtes Gas geben, um den Wagen langsam in Bewegung zu setzen
Traktion verbessern
- Reifen von Schnee befreien, um besseren Kontakt zur Straße zu erhalten
- Falls vorhanden: Schneeketten oder Anfahrhilfen anlegen
- Alternative Hilfsmittel unterlegen: Fußmatten, Sand, Katzenstreu oder Pappe
- Reifen leicht absenken (0,2-0,3 bar weniger), um die Auflagefläche zu vergrößern
Unterstützung durch Schieben
- Personen aus dem Auto aussteigen lassen, um Gewicht zu reduzieren
- Mit mehreren Personen das Auto anschieben (vorsichtig und koordiniert)
- Schieben am besten im ersten Gang mit sanftem Gas geben kombinieren
Falls nichts hilft
- Mit einem anderen Auto abschleppen lassen (falls möglich)
- Einen Abschleppdienst oder Straßenhilfe rufen
Welche Hilfsmittel sollten Sie dabeihaben, um Ihr Auto aus dem Schnee zu befreien?
Beginnt die Wintersaison und der Wetterbericht kündigt den ersten Schnee an, deponieren Sie vorsorglich einige Hilfsmittel und Materialien in Ihrem Kofferraum. So haben Sie zur Not, wenn sich Ihr Auto doch mal im Schnee festfahren sollte, alles direkt griffbereit. Sie können Traktionshilfen wie Schneeketten oder spezielle Anfahrmatten kaufen, die die Haftung auf rutschigem Untergrund erhöhen und das Anfahren erleichtern. Günstiger hingegen sind Fußmatten, Sand oder Katzenstreu, die ebenso den Grip der Reifen verbessern.
Um die Räder vorab schnell freizulegen, packen Sie eine klappbare Schneeschaufel, einen Handfeger oder einen Besen ein, um lose Schneereste aus dem Weg zu räumen. Ein Eiskratzer ist obligatorisch und kommt meist zum Einsatz, wenn Sie eine vereiste Windschutzscheibe vom Eis befreien wollen. Hat sich Ihr Auto im Schnee festgefahren, können Sie diesen nebst Bürste nutzen, um vereiste Stellen an der Karosserie oder den Radkästen zu lösen.
Manchmal hilft alles nichts. Dann ist es gut auf Abschleppseil oder Bergungsgurt zurückgreifen zu können. Da es doch ein wenig Zeit kosten kann, ein Auto aus dem Schnee zu befreien, legen Sie auch warme Kleidung und Handschuhe bereit.
Gut zu wissen:
Ein leicht reduzierter Reifendruck kann die Auflagefläche der Reifen vergrößern und so die Haftung auf rutschigem Untergrund verbessern. Führen Sie diese Maßnahme allerdings nur dann durch, wenn sichergestellt ist, dass Sie den Luftdruck anschließend schnell wieder auf das empfohlene Niveau bringen können. Andernfalls drohen Schäden an der Reifenstruktur, die nicht nur die Lebensdauer verkürzen, sondern auch die Fahrsicherheit beeinträchtigen.
Festfahren im Schnee verhindern: So sinkt das Risiko
Ein sicherer Start in die kalte Jahreszeit beginnt mit der richtigen Vorbereitung. Spätestens jetzt sollten Sie auf Winterreifen umsteigen, denn nur diese gewährleisten bei niedrigen Temperaturen und rutschigem Untergrund ausreichend Grip. Es gilt die Faustregel: „Oktober bis Ostern“. Ein frühzeitiger Wechsel ist immer die sicherere Wahl. Seit Oktober 2024 gelten zudem neue Vorschriften. So sind nur noch Winterreifen mit dem Alpine-Symbol, einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke, zugelassen. Die M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) ist nicht ausreichend. Achten Sie auch auf die vorgeschriebene Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern, besser noch auf die empfohlene Mindestprofiltiefe von mindestens vier Millimetern, um eine gute Bodenhaftung sicherzustellen.
Achten Sie darüber hinaus auf den richtigen Reifendruck. Ein zu hoher oder zu niedriger Wert wird die Traktion erheblich verschlechtern. Ein wesentlicher Tipp bei Autoreifen ist, dass es in Extremsituationen sinnvoll sein kann, den Luftdruck kurzfristig um 0,2 bis 0,3 bar zu senken, sodass sich die Auflagefläche der Reifen vergrößert. So ist ein besserer Halt auf rutschigem Untergrund gewährleistet.
Bringen Sie Ihr Fahrzeug zudem regelmäßig zum Check-up, um die Fahrtauglichkeit beurteilen zu lassen. Der Profi überprüft dabei die Batterie, Bremsen und Beleuchtung vor der kalten Jahreszeit. Niedrige Temperaturen setzen insbesondere der Batterie zu. Auch ein funktionstüchtiges ABS und ESP stellen sicher, dass Ihr Fahrzeug auf glatten Straßen kontrollierbar bleibt. So vermeiden Sie es, von der Straße abzukommen und so womöglich Ihr Auto im Schnee festzufahren.
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Wie sollte das Fahrverhalten im Winter angepasst werden?
Mit sinkenden Temperaturen steigt das Risiko auf den Straßen. Bereits ab vier Grad kann sich Bodenfrost bilden, Bremswege werden länger und das Fahrzeug lässt sich schwerer kontrollieren. Passen Sie Ihre Geschwindigkeit an, halten Sie ausreichend Abstand und vermeiden Sie abrupte Lenk- oder Bremsmanöver, besonders auf glatten oder verschneiten Fahrbahnen.
Stattdessen sollten Sie mit gleichmäßigem, sanft dosiertem Gas fahren, was den Grip erhält. In Kurven ist besondere Vorsicht geboten. Lenken Sie langsam und mit leichtem Gas ein, um ein mögliches Ausbrechen des Fahrzeugs zu verhindern. Auf verschneiten Straßen ist es zudem hilfreich, in den bereits vorhandenen Spuren anderer Fahrzeuge zu fahren, da der Schnee dort verdichtet ist und besseren Grip schafft.
Befreien Sie alle Scheiben vor Fahrtantritt sowie das Autodach gründlich von Schnee und Eis. Ein Eiskratzer und ein Schneebesen sollten daher in Ihrem Fahrzeug immer griffbereit sein.
Bei überfrorenen Fahrbahnen, beispielsweise nach Eisregen, bleibt nur eine sichere Option: das Auto stehen lassen und auf den Straßendienst warten. Bedenken Sie: Auf spiegelglattem Untergrund gibt es keinerlei Haftung zwischen Reifen und Fahrbahn. Jede Fahrt wird so zu einem unkalkulierbaren Risiko – und dass Ihr Auto im Schnee stecken bleibt, ist damit sicher das kleinste Problem.
Sie sehen: Im Prinzip ist es nicht schwer, Ihr Auto selbst aus dem Schnee zu befreien. Nur in sehr seltenen Fällen müssen Sie das Auto wirklich abschleppen lassen. Meistens ist das dann der Fall, wenn Sie mit Ihrem Fahrzeug von der Straße abgekommen sind. Haben Sie einen Schutzbrief, ist auch das kein Problem.
Hilfreich beim Befreien des Fahrzeugs ist es allerdings, wenn man helfende Hände hat – und am besten auch die passenden Utensilien wie Schaufel, Feger und Sand. Denken Sie also daran, jetzt die nötige Winterausrüstung in Ihrem Auto zu verstauen. Der erste große Schnee kommt unverhofft, und ist er da, ist es oft zu spät!
Gut zu wissen:
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