Bald steht sie wieder an, die Fußball-Weltmeisterschaft. Und mit ihr kommen die zahlreichen Deko-Objekte fürs Auto, mit denen Fans ihre Loyalität für ihr Team bekunden. Doch was ist eigentlich erlaubt, was verboten? Keine Sorge: Auch wenn es ein paar Regeln zu beherzigen gilt, ganz auf Ihren Fanschmuck verzichten müssen Sie nicht.
Darf ich mein Auto dekorieren?
Grundsätzlich ja – und es gibt auch keine spezifischen Regeln für das Schmücken von Fahrzeugen. Es gelten lediglich die Regeln der Straßenverkehrsordnung. Diese besagt unter anderem, dass Sicht und Gehör während der Fahrt nicht beeinträchtigt werden dürfen und die Verkehrssicherheit nicht leiden darf.
Das klingt erst einmal einfach. Dennoch bietet diese Regel natürlich Auslegungsspielraum. Zudem kennen wir es vom Heimtransport neuer Möbel von einschlägigen Einrichtungshäusern ebenso wie vom Enteisen der Scheiben im Winter: Autofahrer neigen dazu, Gefahren zu unterschätzen. Dies gilt gleichermaßen für die Gefahren, die von scheinbar harmloser Dekoration ausgehen.
Werden Sie mit Dekoration erwischt, die nicht der Straßenverkehrsordnung entspricht, drohen übrigens nicht nur Bußgelder. Im Falle eines Schadens greift womöglich Ihre Autoversicherung nicht oder Sie zahlen einen Teil des Schadens selbst. Eine gute Versicherung mit Vollkasko ist hier empfehlenswert – und das freilich nicht nur wegen des Autoschmucks.
So stört Schmuck bei der Autofahrt nicht
Dass Sie beim Schmücken Ihres Fahrzeugs auf Sicherheit achten, ist keineswegs nur eine Frage der Strafen, die drohen. Vor allem geht es um die Rücksicht gegenüber Ihren Mitmenschen. Für das verkehrstaugliche Schmücken Ihres Autos gibt es einige grundlegende Dinge, die Sie bedenken sollten.
Car-Bikinis: Die beliebten Überzieher für die Seitenspiegel sind im Prinzip ungefährlich und zulässig – es sei denn, sie behindern die Sicht im Spiegel. Verboten sind sie für alle Fahrzeuge, bei denen die Blinker in die Außenspiegel integriert sind.
Klemmflaggen: Flaggen zum Einklemmen in den Seitenfenstern sind unbedenklich, solange sie die Sicht des Fahrers nicht behindern. Zudem empfiehlt der TÜV SÜD, mit den Flaggen nicht schneller als 50 km/h unterwegs zu sein. Bei höheren Geschwindigkeiten können sie sich lösen. Dann stellen sie eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer dar – zum Beispiel, wenn sie auf die Windschutzscheibe eines entgegenkommenden Fahrzeugs flattern und die Sicht des anderen Fahrers einschränken.
Ein weiteres Problem bei Klemmflaggen ist, dass diese in einen Spalt am Fenster geklemmt werden, wodurch das Fenster nicht mehr vollständig schließt. Das macht es Fahrzeugdieben deutlich leichter, in Ihr Fahrzeug einzudringen. Ist Ihre Autodekoration eine Mitursache für den Schaden, kann es sein, dass Ihre Kaskoversicherung nicht vollständig greift.
Flaggen schwenken: Das Schwenken von Flaggen aus dem Auto ist unproblematisch, solange die Geschwindigkeit niedrig ist – und die Flagge nicht zu groß. Denn: Auch wenn die Flagge nicht eigentlich Teil Ihres Fahrzeugs ist, darf Ihr Fahrzeug inklusive Flagge die maximale Breite von 2,80 m nicht überschreiten.
Sie sollten zudem daran denken, dass Autokorsos – meist die einzige Möglichkeit, bei niedriger Geschwindigkeit Flaggen zu schwenken – nicht zulässig sind. Die Polizei drückt jedoch bei manchen Anlässen wie die Fußball-WM auch öfters mal ein Auge zu.
Tipps für Ihren Autoschmuck: So sind Sie sicher unterwegs
Achten Sie darauf, dass Sie Dekoration wie Flaggen und Girlanden so verwenden, dass sie den Fahrer nicht behindern und er überall gute Sicht behält. Zudem dürfen wichtige Fahrzeugteile wie Blinker, Kennzeichen und Fahrzeugbeleuchtung nicht verdeckt werden.
Fahren Sie bei Außendekoration, die sich lösen könnte, immer nur mit geringer Geschwindigkeit. Prüfen Sie vor jeder Fahrt, ob noch alles festsitzt. Zu guter Letzt: Nehmen Sie sicherheitshalber die Klemmflaggen jedes Mal ab, wenn Sie Ihr Auto abstellen – so minimieren Sie das Risiko, das Diebe die Gunst der Stunde nutzen. An alles gedacht? Dann kann die WM ja kommen!