Wo Verbraucher nicht in der Krise sparen sollten
Infolge der steigenden Inflation werden deutsche Verbraucher erfinderisch und versuchen, unnötige Ausgaben zu vermeiden. Im Straßenverkehr kann dies nach hinten losgehen und durch teure Unfälle am Ende für hohe Mehrkosten sorgen. Alexander Held, Produktexperte von der Verti Versicherung AG, erklärt, was es rund um das Thema Winterreifen zu beachten gibt und wo Verbraucher in der Krise keinesfalls sparen sollten.
Winterreifen über 20 Prozent teurer
Check24 hat über sein Portal den Preis der 100 meistverkauften Winterreifen ausgewertet. Dieser ist im Vergleich zum letzten Jahr um knapp 21 Prozent gestiegen. Auch Ganzjahresreifen kosten mit rund 16 Prozent Preisanstieg deutlich mehr.
Grund für die starke Preiserhöhung sind teurere Rohstoffe wie Synthetik-Kautschuke und Ruß. Diese wurden in der Vergangenheit hauptsächlich aus der Ukraine und Russland bezogen. Infolge des Konfliktes zwischen beiden Ländern kommt es zu Lieferproblemen und einer Erhöhung des Preises. Hinzukommen gestiegene Strom-, Gas- und Ölpreise, welche zudem die Produktionskosten in die Höhe treiben und Autofahrer vor Probleme stellen.
Sommer- oder Allwetterreifen als günstige Alternative?
Wer nun aus Kostengründen einfach mit den Sommerreifen weiterfahren möchte, könnte am Ende auf wesentlich höheren Kosten sitzenbleiben. „Kommt es bei winterlicher Witterung zu einem Unfall mit Sommerreifen, kann die Autoversicherung den Fall auf grobe Fahrlässigkeit untersuchen. Bei Haftpflicht-, Voll- und Teilkaskoversicherungen kann es dann möglicherweise zu Kürzungen der Versicherungsleistung kommen“, warnt Alexander Held. Im Klartext kann das bedeuten, dass beispielsweise die Reparaturkosten ganz oder teilweise selbst zu tragen sind. Das gelte auch, wenn ein Auto ohne Winterreifen in einen Unfall verwickelt ist, an dem der Fahrer ansonsten keine Schuld trägt. „Die mangelhafte Bereifung kann trotzdem eine Teilschuld bedeuten“, erklärt Held.
Obwohl Allwetterreifen mit der richtigen Kennzeichnung auch bei Schnee und Eis als zulässige Bereifung gelten, bieten sie keine sichere Alternative zu herkömmlichen Winterreifen. Autofahrer mit Ganzjahresreifen müssen Abstriche bei der Fahrstabilität machen und einen wesentlich längeren Bremsweg in Kauf nehmen. Deshalb sollten Fahrer zu ihrer eigenen Sicherheit nicht zu den günstigeren und bequemeren Allwetterreifen greifen, sondern Sommer- und Winterreifen nutzen.
Mehr zum Thema Winterreifen ist im Verti Ratgeber unter www.verti.de/ratgeber nachzulesen.
Quellen: Check24, ADAC