Berlin/Teltow, 09. Oktober 2018
- Durchschnittlich 1.311 Euro zwischen teuerstem und günstigstem Angebot
- Realistisches Einsparpotenzial je nach Risiko zwischen 281 und 1.071 Euro
- Bundesweit im Schnitt 41,6 % realistisches Einsparpotenzial
Bereits zum siebten Mal führte Prof. Dr. Thomas Köhne vom unabhängigen Institut für Versicherungswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin im Auftrag der Verti Versicherung AG die „Marktstudie zur Preissituation im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt“ durch: Insgesamt wurden deutschlandweit Angebote für zehn verschiedene Musterkunden in 20 Regionen verglichen.
Wie jedes Jahr bietet sich zum 30. November für zahlreiche Versicherungskunden wieder die Möglichkeit, bares Geld zu sparen – denn für die meisten Kfz-Policen bedeutet dieses Datum den Kündigungsstichtag und somit die Chance, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Allerdings fällt es vielen Verbrauchern schwer, sich im Tarifdschungel des deutschen Kfz-Versicherungsmarktes zurechtzufinden, und sie lassen sich von der vielfältigen und für Kunden recht unübersichtlichen Tariflandschaft abschrecken. „Indem wir die Ergebnisse unserer unabhängigen Studie uneingeschränkt zugänglich machen, möchten wir dazu beitragen, die Transparenz des Versicherungsmarktes zu verbessern. Außerdem wollen wir dem Verbraucher zeigen, wie sehr es sich lohnen kann, seine Versicherung zu vergleichen. Denn es gibt teilweise enormes Einsparpotenzial“, so Christian Paul Sooth, CFO der Verti Versicherung AG.
Durchgeführt wurde die Studie von Prof. Dr. Thomas Köhne, Fachleiter Versicherung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Auch er rät Verbrauchern zu einem Versicherungsvergleich: „Zwischen den Versicherungstarifen bestehen erhebliche Preisunterschiede in Bezug auf die einzelnen Musterkunden und Regionen. Durch einen Vergleich lässt sich oft einiges an Geld sparen.“ Insgesamt dienten 33.837 Tarifkalkulationen, zehn Musterkunden und 20 Regionen in Deutschland als Grundlage für die Untersuchung, deren Ergebnisse somit repräsentativ für den deutschen Versicherungsmarkt sind. Für eine objektive Berechnung der Tarife wurde der NAFI-Kalkulator, ein unabhängiges Analyse-Tool zur Ermittlung von Kfz-Versicherungstarifen genutzt.
Ergebnisse und Hintergründe
Hinzu kommt, dass auch in 2018 die Preisunterschiede zwischen den Anbietern von Kfz-Versicherungen enorm sind. Der durchschnittliche Preisunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter über alle untersuchten Musterkunden und Regionen hinweg beträgt 1.311 Euro, wobei es Unterschiede zwischen den einzelnen Musterkunden und Regionen gibt. Zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot beträgt der ermittelte maximale Preisunterschied sogar ganze 2.448 Euro.
Daraus resultiert ein je nach Ausgangslage teils beachtliches Einsparpotenzial sowohl für Versicherungsnehmer in Städten als auch in ländlichen Regionen. Für die gleichen Musterkunden sind die Prämien in der Stadt aber im Allgemeinen teurer als auf dem Land – wobei es günstigere Städte (z.B. Hannover, Trier) und teurere ländliche Gegenden (z.B. Freising, Ravensburg) gibt.
Vor allem für Berliner kann sich ein Vergleich richtig lohnen: Hier ist das durchschnittliche realistische Einsparpotenzial mit 626 Euro am höchsten. Das geringste Einsparpotenzial gibt es in Wittenberge; aber auch hier sind es im Durchschnitt realistisch immer noch 426 Euro.
Im Bundesweiten Vergleich rangiert die Hauptstadt somit auf dem ersten Platz der 20 untersuchten Regionen, was das durchschnittliche realistische Einsparpotenzial angeht.
Die Reihenfolge unter den Versicherern ist je nach Musterkunde unterschiedlich. Es sind nicht immer die gleichen Versicherer unter den 20 günstigsten Angeboten. Unter diesen finden sich jedoch überwiegend einzelne Direktversicherer, teils einzelne Maklerversicherer und nur sehr vereinzelt Versicherungsunternehmen mit Multikanalvertrieb.
Fazit
Auch 2018 bestehen in der Kfz-Versicherung allgemein große Preisunterschiede zwischen den Angeboten der verschiedenen Versicherer. Bei rund 41,5 Millionen privat zugelassenen PKWs und 1,2 Millionen Neuzulassungen (in 2017) ist davon auszugehen, dass bei den Versicherungen dieser Fahrzeuge in vielen Fällen noch ein erhebliches Einsparpotenzial besteht.
Kunden können überall sparen, sowohl in den Städten als auch auf dem Land. Das gilt unabhängig davon, welchem Musterkunden man entspricht bzw. welche konkrete Risikosituation man in der Kfz-Versicherung versichern möchte.
Die vollständige Studie mit allen Ergebnissen sowie passende Infografiken für jede der 20 untersuchten Regionen sind unter https://www.verti.de/studien/ zu finden.
Studiendesign
Die 33.837 Tarifkalkulationen erfolgten mittels des NAFI-Kalkulators. Die Auswahl der Musterkunden wurde u.a. anhand statistischer Werte aus den Jahren 2017 und 2018 (Statistisches Bundesamt, Statista, Kraftfahrt-Bundesamt) hinsichtlich der Altersstruktur, des Familienstandes und der Anzahl der Kinder, der Beteiligung am Erwerbsleben bzw. der Stellung im Beruf, dem Verhältnis von Kfz-Neuanmeldungen zwischen Männern und Frauen und der persönlichen Fahrleistung mit dem PKW pro Jahr ermittelt. Die Fahrzeuge wurden anhand statistischer Werte des Kraftfahrt-Bundesamtes aus dem Jahr 2018 zum PKW-Bestand in Deutschland nach Marken, zu Neuzulassungen von PKWs nach Marken/Modellreihen und Segmenten sowie zum Durchschnittsalter von Fahrzeugen festgelegt. Die Auswahl der Regionen erfolgte nach Gemeindegrößen mit mehr als 50.000 und weniger als 50.000 Einwohnern sowie anhand des Bestands an Personenkraftwagen je Bundesland und der Regionalstatistik (Haftpflicht) des GDV.
Eingesetztes Preisermittlungstool NAFI
NAFI als unabhängiges Analyse-Tool bietet Zugriff auf bis zu 450 Kfz-Tarife. Die Eingaben in NAFI erforderten Ergänzungen zu Musterkunden, bspw. zu Sicherheitsmerkmalen des Fahrzeugs, zum Kaufpreis des Fahrzeuges, zum Ausstellungsdatum des Führerscheins, zu Fahrgebieten etc. Somit sind rund 40 Angaben pro Musterkunde mit seinem Fahrzeug eingegeben worden. Insgesamt erfolgten so 33.837 Tarifberechnungen (Tarifstand: 15.-18.08.2018). Die berechneten Tarife sind teils mit Anfragepflicht versehen. Die ermittelten Tarife wurden einmal gesamthaft ausgewertet, wobei „Ausreißer“ nicht berücksichtigt wurden, und es wurde anhand eines Filters (= NAFI-Standard-Filter, ergänzt um Filterkriterien aufgrund von aktuellen Marktanforderungen) danach unterschieden, ob es sich um Tarife mit geringerem (Bedarfserfüllung: < 88 % bzw. 91 %) oder umfangreicherem Deckungsumfang (Bedarfserfüllung: > 88 % bzw. 91 %) handelt.