Wildunfälle gehören zu den häufigsten Versicherungsfällen, die dabei jährlich hohe Kosten verursachen. Besonders im Frühjahr und Herbst, wenn sich die Lichtverhältnisse ändern und die Uhrumstellungen zusätzlich wirken, sollten Autofahrer besonders vorsichtig fahren.
Im Jahr 2023 lag die Zahl der Wildunfälle bei 282.000 und dafür zahlten die deutschen Autoversicherer mehr als 1 Mrd. €.
Das bedeutet: Es passieren täglich mehr als 750 Wildunfälle in Deutschland und Versicherer zahlen durchschnittlich mittlerweile rund 3.850 € je Schadenfall.
Dabei zahlt längst nicht jede Versicherung jeden Schaden. Wir haben für Sie die gängigsten Leistungen zusammengetragen und verweisen, wo passend, auf die Besonderheiten und Vorteile bei Verti.
Was zahlt die Kfz-Haftpflicht bei einem Wildunfall?
Wer für sein Auto lediglich eine Kfz-Haftpflicht abgeschlossen hat, der bleibt auf den Kosten für Schäden am eigenen Auto sitzen. Sind andere Personen oder Fahrzeuge bei einem Wildunfall zu Schaden gekommen sind, etwa durch ein Ausweichmanöver, leistet die Kfz-Haftpflicht im vereinbarten Rahmen.
Was zahlt die Teilkasko bei einem Wildunfall?
Die Teilkasko zahlt den entstandenen Schaden am eigenen Auto abzüglich der vereinbarten Selbstbeteiligung. Im Falle eines wirtschaftlichen Totalschadens ersetzt der Versicherer den Wiederbeschaffungswert abzüglich des Restwertes.
Bei Verti greift im Fall eines Totalschadens innerhalb der definierten Fristen zudem die Neuwert- bzw. Kaufpreis-Entschädigung von 18 (Pro Klassik) bzw. 36 Monaten (Pro Premium)
Wichtig zu wissen: Die Teilkasko zahlt keinen Schaden am eigenen Auto, der durch Ausweichmanöver entstanden ist.
Außerdem leisten viele Versicherer nicht bei jedem Wildunfall. Die meisten Versicherer bezahlen nur bei Haarwild, also Rehe, Wildschweine, Hirsche und Füchse. Ist ein Unfall durch ein entlaufenes Haus- oder Nutztier entstanden, etwa eine Katze oder ein Hund, zahlt die Teilkasko nicht.
Ihr Vorteil: Bei Verti sind Unfälle mit Tieren aller Art versichert, egal ob sich Ihr Kunde für den Pro Klassik oder Pro Premium Tarif entscheidet. Ganz konkret sind also nicht nur Unfälle mit Wildtieren, sondern auch welche mit Haus- und Nutztieren versichert. Das schließt auch Vögel ein.
Was zahlt die Vollkasko bei einem Wildunfall?
Da die Teilkasko in der Vollkasko integriert ist, zahlt sie alle Schäden, für welche die Teilkasko eintritt. Außerdem springt sie auch bei selbst verschuldeten Unfällen ein und kommt für Schäden auf, die durch Brems- oder Ausweichmanöver entstanden sind.
Wildunfall richtig melden in 7 Schritten
Diese Schritte sollten Autofahrer nach einem Wildunfall unternehmen:
- Die Unfallstelle absichern: Warnblinklicht einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen.
- Falls Personen verletzt wurden: Erste Hilfe leisten und Notarzt verständigen.
- Den Wildunfall der Polizei melden: Die Polizei nimmt den Unfall auf und protokolliert, dass es sich tatsächlich um einen Wildunfall gehandelt hat. Das ist später für die Versicherung wichtig. In der Regel informiert die Polizei den zuständigen Jäger oder Förster, der sich um das Tier kümmert bzw. sich auf die Suche macht, falls es weggerannt ist.
- Das Tier nicht anfassen und auf die Polizei warten: Autofahrer sollten verletzte Tiere auf keinen Fall berühren und genügend Abstand halten, da diese sehr gefährlich werden können.
- Fotos machen: Um den Unfall zu dokumentieren, sollten Autofahrer Fotos von der Unfallstelle, dem Tier und den Beschädigungen am Fahrzeug machen (wenn der Jäger bzw. die Polizei vor Ort ist.)
- Wildschadenbescheinigung durch den Jäger oder Förster aushändigen lassen.
- Der Versicherung den Unfall melden, bevor Schäden behoben werden oder das Fahrzeug gereinigt wird.
Wie wichtig vor allem langsames und umsichtiges Fahren in Zeiten von vermehrten Wildwechseln ist, zeigt unsere Grafik zum Thema Bremsweg.
Gut zu wissen: Bei Mietwagen auch den Autovermieter informieren
Bei einem Mietwagen gelten die gleichen Schritte für die Unfallmeldung, jedoch sollte zusätzlich der Autovermieter informiert werden. In der Regel übernimmt dieser es dann, die Versicherung zu informieren. Was die Versicherung bezahlt, hängt davon ab, welches Versicherungspaket für den Mietwagen gewählt wurde. Hierbei gelten die oben genannten Regelungen zur Kfz-Haftpflicht sowie Voll- und Teilkasko.
Für die Zukunft: Tipps zum Vermeiden von Wildschäden
Die Gefahr eines Wildunfalls kann mit der richtigen Fahr- und Verhaltensweise deutlich reduziert werden. Dabei helfen die folgenden Tipps:
- Autofahrer sollten an Wald- und Feldrändern die Geschwindigkeit reduzieren. Das gilt sowohl abends und in den frühen Morgenstunden als auch nachts, denn hier finden die meisten Wildwechsel statt.
- Auch bei Nebel sind Wildunfälle nicht nur wegen der schlechten Sicht häufiger, die Tiere wandern auch bei diesen Wetterbedingungen gerne.
- Neue Straßen durch Wälder oder an Feldern sind beinahe prädestiniert dafür, dass es hier zu einem Wildunfall kommt. Tiere behalten ihre gewohnten Wege noch lange bei. Auch hier gilt also: Besonders vorsichtig fahren.
- Sind Tiere am Straßenrand zu sehen: Abbremsen, Fernlicht ausschalten und Hupen.
- Haben Tiere bereits die Fahrbahn überquert, gilt es abzubremsen und mit weiteren Tieren zu rechnen. Meistens folgen noch Nachzügler.
- Ist eine Kollision unvermeidbar, Lenkrad festhalten und unkontrollierte Ausweichmanöver vermeiden.
- Die Warnblinkanlage macht andere Verkehrsteilnehmer auf die Gefahr aufmerksam und kann Auffahrunfälle und weitere Wildzusammenstöße verhindern.