Unterschiede von privatem und gewerblichem Rechtsschutz
Die private Rechtsschutz-Versicherung umfasst juristische Streitigkeiten, die Sie als Privatperson führen. Eine zusätzliche Absicherung ist immer dann sinnvoll, wenn Sie eine selbstständige oder freiberufliche Tätigkeit ausüben. Denn die Privat-Rechtsschutz-Versicherung greift in diesem Fall nicht bei rechtlichen Auseinandersetzungen, die sich im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit ergeben. Unterschiede beim Privat-Rechtsschutz bestehen also nur im Hinblick auf alles, was mit der Berufsausübung zu tun hat.
Beispiel: Sie sind selbstständiger Installateur. In einem Online-Shop kaufen Sie privat eine Uhr. Diese ist bei Lieferung defekt, der Verkäufer weigert sich jedoch, diese gegen ein fehlerfreies Produkt zu tauschen oder Ihnen das Geld zu erstatten. Sie schalten einen Anwalt ein. Die Kosten hierfür übernimmt der Privat-Rechtsschutz. Wenn Sie jedoch Materialien auf Rechnung Ihres Betriebs bestellen, die Sie für einen Auftrag benötigen, sieht das anders aus. In diesem Fall greift der Privatrechtsschutz nicht. Denn diese Streitigkeit führen Sie im Rahmen Ihrer selbstständigen Tätigkeit, sodass eine gewerbliche Rechtsschutz-Versicherung notwendig wäre.
Der gewerbliche Rechtsschutz für Selbstständige
Wer selbstständig oder freiberuflich tätig ist, schließt in der Regel viele Verträge ab – etwa mit Kunden, Zulieferern oder Mitarbeitern. In all diesen Angelegenheiten greift der Privat-Rechtsschutz nicht. Doch vor allem im gewerblichen Bereich können rechtliche Streitigkeiten langwierig und teuer sein. Für den gewerblichen Bereich ist daher eine gesonderte Police empfehlenswert. Eine Rechtsschutz-Versicherung für Selbstständige bietet hier eine große finanzielle und unternehmerische Sicherheit. Bei der Wahl der passenden Police sind einige Dinge zu beachten, denn der Schutz muss exakt auf die Besonderheiten Ihrer Tätigkeit ausgelegt sein.
Was deckt der gewerbliche Rechtsschutz ab?
Eine Besonderheit beim Rechtsschutz für Selbstständige ist, dass dieser sehr genau auf Ihre unternehmerischen Bedürfnisse zugeschnitten wird, um die branchenspezifischen Risikobereiche abzusichern. So existieren eigene Rechtsschutz-Produkte für Freiberufler wie Ärzte, Architekten und Steuerberater, die nicht der Gewerbeordnung unterliegen. Oder Firmenrechtsschutz-Versicherungen für Unternehmen in Abhängigkeit der Branche und Mitarbeiteranzahl. Grundsätzlich kann der Rechtsschutz für Selbstständige, ähnlich wie der Privat-Rechtsschutz, folgende Leistungen umfassen:
- die Kosten für einen Rechtsanwalt, Zeugen, Sachverständige
- die Gerichtskosten.
- Kaufrecht – etwa mit Zulieferern
- Werkvertragsrecht – z. B. bei Herstellungs- oder Reparaturprozessen
- Sachenrecht – beispielsweise bei der Übereignung von Immobilien
Warum ein Privat-Rechtsschutz für Selbstständige wichtig ist
Als Selbstständiger oder Freiberufler ist es empfehlenswert, den Kosten von möglichen rechtlichen Konflikten mit einer entsprechenden Versicherung vorzubeugen. Denn Ihre Tätigkeit ist für Sie existenzsichernd. Gleichzeitig schließen Sie wie jeder Nichtselbstständige im täglichen Leben Verträge oder können in einen Konflikt geraten, bei dem ein Privat-Rechtsschutz hilfreich sein kann. Insofern ist der Privat-Rechtsschutz für Selbstständige ebenfalls stets empfehlenswert.